Das „größte Bauprogramm“ in der IN-Geschichte

Die Haushaltsrede 2018 von Ingolstadts Oberbürgermeister Dr. Christian Lösel 

„Wir geben Vollgas!“
„Wir geben Vollgas!“

Das „größte Bauprogramm“ in der Geschichte von Ingolstadt prägte die Haushaltsrede 2018, die Oberbürgermeister Dr. Christian Lösel in der Stadtratssitzung am 5. Dezember 2017 hielt. Der Vortrag im Original.

Liebe Kolleginnen und Kollegen des Stadtrates, unser neuer Finanzreferent Franz Fleckinger hat heute seinen ersten Haushalt vorgelegt. Es ist ein ausgewogener, souveräner und stabiler Haushalt für das Jahr 2018, der die weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte solide, souveräne und qualitative Finanzpolitik seines Vorgängers Bürgermeister Albert Wittmann konsequent fortsetzt. Es heißt: Führung übernehmen für unsere Heimatstadt! Wir investieren mit diesem kraftvollen Haushalt in die Zukunft Ingolstadts und sorgen gemeinsam dafür, dass die Menschen einen optimalen Rahmen für ihre Lebensgestaltung finden. Dass sie nicht abgehängt werden, sondern stolz und mit voller Zuversicht sagen können: „Wir sind ganz vorne mit dabei!“

„In keiner anderen Stadt haben sich zentrale (…) Indikatoren in den vergangenen Jahren so stark verbessert, wie in Ingolstadt.“ Dieses Lob der WirtschaftsWoche für Ingolstadt hat mich sehr gefreut. Es zeigt nämlich, dass sich Ingolstadt auch durch solide, souveräne und verlässliche Politik prächtig entwickelt hat. Über 90 Einzelindikatoren wurden bewertet: Immobilienmarkt, Lebensqualität, Arbeitsmarkt oder Wirtschaftsstruktur.

Und wenn dann, in diesem umfangreichsten Kommunencheck in Deutschland, ein solch exzellentes Ergebnis herauskommt, dann zeigt das, dass unsere gemeinsamen Anstrengungen, die Bemühungen Vieler in dieser Stadt, erfolgreich sind. Dies ist ein Verdienst von erfolgreichen Unternehmen, von tüchtigen Mittelständlern, von fleißigen Handwerkern und von vielen motivierten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern.

Es belegt aber auch, dass wir einen stabilen und klar handelnden Stadtrat hatten und dass dieser Stadtrat in seinem Bemühen, die positiven Entwicklungen im Rahmen kommunaler Möglichkeiten zu fördern, in den zurückliegenden Jahren sehr erfolgreich war. Gleichzeitig muss uns dieses Ergebnis aber auch Ansporn sein, weiter solide und hart zu arbeiten – für sozialen Wohnungsbau, Verkehr, Infrastruktur, Schulen und Kitas. Denn das schafft Lebensqualität, auf die unsere Bevölkerung berechtigten Anspruch hat. Die Frage ist: Was können wir heute tun, um Wohnraum zu schaffen? Heute tun, um Verkehrsflüsse zu optimieren, Bildungschancen zu verbessern, soziale Angebote zu stärken, den Wirtschaftsstandort, Kultur und Sport zu fördern?

Führung übernehmen heißt aber mehr! Es heißt, dass wir neben diesen Themen von heute gleichzeitig dafür sorgen müssen, dass es auch morgen in unserer Stadt gut vorangeht. Dass auch morgen Arbeitsplätze vorhanden sind, soziale Standards und Wohlstand erhalten bleiben und sich weiter verbessern lassen. Führung übernehmen heißt, dass der Blick weiter in die Zukunft zu richten ist und strategisch die Grundlagen für die Generationen unserer Kinder und Enkelkinder gelegt werden müssen. Ihnen wollen wir eine funktionierende Stadt und eine intakte Umwelt hinterlassen. Sie wollen wir bestmöglich auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereiten und das nötige Rüstzeug an die Hand geben.

Das, meine sehr verehrten Damen und Herren, ist unsere eigentliche Führungs-Aufgabe hier und jetzt im Stadtrat.

Wir bewältigen derzeit das größte Bauprogramm in der Geschichte unserer Stadt! Wir bremsen nicht, nein: „Wir geben Vollgas!“ Eins der größten Themenfelder ist dabei „Bauen für Bildung“. Zwar haben wir schon in den vergangenen Jahren größte Anstrengungen unternommen und eine ganze Reihe wichtiger Projekte umgesetzt oder auf den Weg gebracht. Aber was wir derzeit in Umsetzung haben, übersteigt alles Dagewesene! Für den Neubau, für Erweiterungen und Sanierungen unserer Schulen und Kindertagesstätten investieren wir alleine bis 2021 186 Millionen Euro!

Dies sind die best-denkbar-möglichen Investitionen in unsere Zukunft. Unsere Kinder sollen unter besten Bedingungen lernen können. Wir wollen ihnen ein optimales Umfeld und allgemeine Chancengleichheit vom ersten Schultag bis zum Bildungsabschluss bieten. Unsere Kinder sollen dabei auf unseren Schultern stehen!

Sie sollen einst sagen: „Unsere Eltern und Großeltern haben uns die bestmögliche Unterstützung zuteilwerden lassen, die man sich denken kann!“ Das anhaltende Bevölkerungswachstum und weiter steigende Geburtenzahlen erfordern zudem den großangelegten Neubau von Kindertagesstätten. Über 11 Millionen Euro geben wir allein 2018 dafür aus.

Denn wir wollen den Eltern und Familien in Ingolstadt auch weiterhin nicht nur ein bedarfsdeckendes Angebot bieten, sondern es auch allen künftigen Herausforderungen in höchster Qualität anpassen. Unsere Bemühungen gelten aber nicht nur unseren Kindern, Eltern und Familien! Auch den Großeltern, Singles und Personen mit geringeren Einkommen wenden wir uns zu. Die Stadtgesellschaft in ihren weniger gut situierten Teilen hat einen besonderen Anspruch auf unsere Aufmerksamkeit.

Das wollen wir nicht radikalen Tendenzen überlassen. Jenen, die sich hier als Retter der Armen aufspielen! Das nehmen wir selbst in die Hand – und darin weiß ich mich mit Ihnen allen hier im Stadtrat einig.

Dazu gehört ganz besonders die Frage des erschwinglichen Wohnens: Wir haben hier in Ingolstadt eine Situation wie in vielen wachsenden Großstädten. Hoher Zuzug treibt die Preise. Einziges wirksames Mittel: Angebot erhöhen! Das entspannt die Mieten! „Bauen, bauen, bauen!“ ist meine Devise. Für den kommunalen Wohnungsbau, aber ebenso für den privaten Bausektor. Mit der Ausweisung neuer Baugebiete schaffen wir die Voraussetzungen mit großer Schlagzahl! Das Stadtplanungsamt hat 2017 Bebauungspläne für 2.500 bis 3.000 Einwohner fertiggestellt. Der Stadtrat hat sie verabschiedet. In fast jeder Sitzung standen Baugebiete auf der Tagesordnung. Auch 2018 geht es unvermindert weiter! Allein in den ersten drei Quartalen wurden an die 1.000 Baugenehmigungen erteilt.

Unsere GWG schafft im Sonderbauprogramm 1.800 neue Wohnungen bis 2020 und investiert hierfür über 424 Millionen Euro. Über 400 neue Wohnungen sind bereits fertiggestellt, für 770 weitere haben die Bauarbeiten 2017 begonnen oder stehen 2018 unmittelbar bevor. Weitere 600 Wohnungen sind in konkreter Planung. Das sind rund 125.000 Quadratmeter zusätzlicher Wohnraum! – 17,5 Fußballfelder! Champions League also, was hier in Ingolstadt passiert! Durch dieses „Bauprogramm 2020“ wird sich der Wohnungsbestand der GWG von 6.800 Wohnungen innerhalb weniger Jahre auf 8.500 steigern – das entspricht einem Zuwachs von stolzen 25 Prozent!

Wenn man sich dann noch anschaut, dass die Stadt allein 2018 fast 38 Millionen Euro für den Grunderwerb bereithält – für Grundstücke also, auf die wir wortwörtlich bauen können – kommt man nicht umhin zu konstatieren, dass der Stadtrat seinen Teil leistet, für ausreichenden bezahlbaren Wohnraum. Führung zu übernehmen heißt aber auch Zukunftsprojekte an anderer Stelle konsequent auf den Weg zu bringen! Im Bereich des Straßenbaus arbeiten wir an großen Maßnahmen, wie – der Ostumgehung Etting, – des Ausbaus der Anschlussstelle IN-Süd – oder dem Schneller Weg (Beschluss beklagt!) Bis 2021 investieren wir 90 Millionen Euro für Straßen-, Rad- und Fußwege.

Und auch im Süden unserer Stadt tut sich nun hinsichtlich der Verkehrsentlastung einiges: Für das Südkreuz – die viel befahrene Straßenkreuzung an Haunwöhrer Straße, Münchener Straße und Südliche Ringstraße mit Abbiegebeziehungen in den kompletten Süden aber auch zur Autobahn, zum Norden und in die Altstadt – sind Voruntersuchungen eingeleitet, um die Menschen im Berufsverkehr zu entlasten. Mitte des nächsten Jahrzehnts soll hier durch Unterführungen der Verkehr am Südkreuz, der Haunwöhrer Straße, der Glacis-Brücke und der Westlichen Ringstra- ße wieder besser fließen. Doch um die Verkehrslage weiter zu entspannen, konzentrieren wir uns keineswegs nur auf den Straßenbau! Wie Sie wissen, setzen wir in unserem Verkehrsentwicklungsplan ganz bewusst auch auf die FahrradInfrastruktur. Oder nehmen Sie den neuen Bahnhalt Ingolstadt-Audi, der ein ganz neues Kapitel für den

ÖPNV in Ingolstadt aufschlagen wird. Bereits im Frühjahr werden wir hier den Spatenstich machen. Ab 2020 soll damit auch die Regionalbahn auf bestehenden Schienen Wirklichkeit werden. Neubauten sind wichtig. Aber mindestens genauso wichtig ist es, unsere historischen Gebäude in Wert zu setzen und dabei Tradition und Moderne zu verknüpfen. Auf dem Gießereigelände errichtet die IFG das CongressCentrum für über 40 Millionen Euro – damit können wir im Bereich des Tagungstourismus profitieren und schaffen über Umwegrendite einen kräftigen Schub für unsere heimische Wirtschaft. Eine Spezialtiefbaufirma treibt derzeit Bohrpfähle in den Boden. Im Frühjahr beginnen die Arbeiten an der Bodenplatte. Parallel sanieren wir gleichzeitig drei historische Gebäude, das Georgianum, das Kavalier Dallwigk und die Gießereihalle. 65 Millionen Euro nehmen wir für diese drei Projekte in die Hand – und erwecken weitere Teile unserer Historie aus dem Dornröschenschlaf. Mit ihren neuen Verwendungen fördern wir gleichzeitig Kunst, Kultur, Wissenschaft und Zukunftstechnologie. Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich möchte den bisher drei Blättern des Kleeblatts der historischen Bauten nun ein viertes Blatt hinzufügen! Wie Sie alle wissen, streben wir bis 2030 eine Verdoppelung der Studierendenzahlen an. Beginnend vom Studienjahr 2019/2020 müssen bis 2030 weitere 5.000 Studierende am Standort untergebracht werden. Gemeinsamer Wunsch der Stadt, der THI, des Bayerischen Armeemuseums und des staatlichen Bauamtes ist es daher, die Roßmühle zu neuem Leben zu erwecken. Ich setze mich 2018 daher mit aller Kraft dafür ein, auch politisch alle Wege zu ebnen, um dieses vierte historische Gebäude für unsere Bevölkerung zu sanieren.

  1. Die Roßmühle als ehemals herzogliche Mühle am Neuen Schloss erinnert an die Epoche der Herzogszeit (1392-1447)
  2. Das Georganium steht für die Epoche der Landesuniversität (1472-1800)
  3. Das Dallwigk verkörpert die Epoche der Landesfestung (1537-1937, mit Unterbrechungen)
  4. Die Gießereihalle steht wie kaum ein anderes Objekt für die Industrialisierung (ab 19. Jhd.) unserer Heimatstadt.

Mein Ziel ist es, bis 2023 diesem „Vierblättrigen Kleeblatt historischer Bauten“ eingerahmt durch unsere 100 Türme (ad centum turres) zu neuer Blüte zu verhelfen. In diesem Zusammenhang darf ich Sie bereits heute zur Wiedereröffnung des Feldkirchner Tores am 6. Juli 2018 im Rahmen der Eröffnung des Herzogsfestes einladen. 15 Durch das Feldkirchner Tor, den Umbau von Hochschul und Gießereiplatz und die Neugestaltung der Roßmühlstraße wird ein großzügiger Übergang in die Fußgängerzone geschaffen. Für 8 Millionen Euro steigern wir auch deren Aufenthaltsqualität und stärken die Innenstadt. Bereits heute konnten die Leerstände um 40 Prozent reduziert werden. Positiv ist dabei nicht nur, dass Geschäfte inzwischen wieder aus der Peripherie in die Innenstadt kommen, sondern auch, dass die Nachfrage nach größeren Gewerbeflächen in der Innenstadt steigt. 22 Gründer haben das Projekt „Cityfreiraum“ durchlaufen, 15 davon sind noch immer erfolgreich in der Innenstadt präsent. Unsere Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung greifen also!

Meine sehr geehrten Kolleginnen und Kollegen, wir bauen vom Westen der Fußgängerzone bis zum Dallwigk – die längste Baustelle in der Geschichte unserer Stadt! Ziemlich genau ein Kilometer lang! Führung übernehmen in Sachen Lebensqualität muss man aber nicht nur im Schul- und Kita-Bau, im Straßen und Infrastrukturbau oder bei der Sanierung der eigenen Historie. Wir planen überdies die Landesgartenschau 2020 mit großem See und Wasserspielplatz für rund 21 Millionen Euro und geben ihr nun mit dem Leitthema „Nachhaltigkeit“ eine besondere inhaltliche Ausrichtung. Und bei Etting wird mittelfristig mit dem Max-EmanuelPark sogar noch eine Parkanlage geschaffen. Die beiden Donau-Bereiche, die bereits in Beschlusslage sind und die Donaubühne kommen ebenfalls hinzu.

Ingolstadt wird dann drei große Parkanlagen und ein aufgewertetes Donauufer haben. Wir bieten unseren Bürgern damit vielfältige Möglichkeiten zur Naherholung und Freizeitgestaltung. Im kulturellen Bereich wird das Theater mit den Kammerspielen eine phänomenale Aufwertung erfahren. Wir diskutieren mögliche Standorte – mit den Architekten, aber auch mit der Bevölkerung. Und mit 30 Millionen Euro hat sie der Stadtrat auch gesichert. Eine Variante, meine sehr geehrten Damen und Herren, überzeugt dabei ganz besonders! – Sie überzeugt hinsichtlich der Situierung, der Sichtbarkeit und Donau-Nähe! – Sie überzeugt hinsichtlich eines optimalen Betriebsablaufs, der Anbindung und Einbindung.

Sie überzeugt hinsichtlich weiterer Möglichkeiten, des effizienten Umgangs mit Flächen und Geldern – die übrigens besser in den Kulturbau als in unterirdische Tunnel gesteckt werden sollten.

Und meine sehr geehrten Damen und Herren, sie überzeugt unseren Intendanten! Ich hatte ja angekündigt, mich zu gegebener Zeit öffentlich zu positionieren. Mein Forum ist der Stadtrat! Und deshalb bekunde ich, mich mit aller Kraft für die – sicherlich noch weiter zu entwickelnde, dem Urheberrecht und Denkmalschutz noch mehr entgegenzukommende – Variante des Süd-Anbaus einzusetzen. Führung übernehmen heißt es aber auch an anderer Stelle: Nachdem wir unser neues Sportbad in Betrieb genommen haben, kann an Stelle des alten Hallenbads eine neue Jugendherberge entstehen. Schon im Frühjahr sollen Bauherr und Betreiber feststehen. Baubeginn könnte im Sommer 2019, Fertigstellung im Herbst 2021 sein. Im Reigen der zahlreichen Baumaßnahmen in Ingolstadt geht ein echtes Megaprojekt aber fast unter. Schon seit einiger Zeit unterziehen wir unser Klinikum einer Generalsanierung – und das unter laufendem Betrieb! Inzwischen sind ein neuer OP-Trakt, der Entbindungsbereich mit vier Kreißsälen und die Neonatologie fertiggestellt. Das Großprojekt wird in Etappen umgesetzt und noch einige Jahre dauern, doch die Verbesserungen für Mitarbeiter und Patienten sind es uns wert, für das Schwerpunkt-Krankenhaus über die Jahre rund 320 Millionen Euro zu investieren. Auch im Bereich der Gesundheit wollen wir unseren Bürgerinnen und Bürgern nämlich die bestmögliche Versorgung und anerkannte Spitzenmedizin bieten! Meine sehr geehrten Damen und Herren, wenn Sie mitgerechnet haben, kennen Sie die Summe. Wenn nicht, sage ich sie Ihnen gerne: Mit all diesen Projekten erreichen wir ab 2018 eine Investitionssumme von über einer Milliarde Euro, die wir in Soziales, Kunst und Kultur, Bildung und Infrastruktur investieren. Natürlich, werden Sie nun sagen, kommen immer große Zahlen raus, wenn man den Zeitraum nur weit genug fasst. Nein, diese Summe ergibt sich nicht aus „Wünsch Dir-Was“ bis zum Jahr 2025! Sie ergibt sich nur aus der Summierung der bereits beschlossenen Projekte! Und ich finde, da gehört es sich auch, dass wir an dieser Stelle all jenen, die dieses Mammutprogramm schultern müssen und ein großes Arbeitspensum geduldig, gewissenhaft und gründlich abarbeiten, auch ein herzliches Dankeschön sagen!

Meine sehr geehrten Damen und Herren, Wir sollten alle dankbar sein, zu dieser Zeit in dieser Stadt leben zu können. Wir sollten dankbar sein für die Chance, Ingolstadt und seine Zukunft gestalten zu dürfen. Wir haben dazu glücklicherweise auch die nötigen finanziellen Mittel. Wie schnell es anders gehen kann, hat uns in den letzten Jahren die Diesel-Krise vor Augen geführt. Es hätte für uns auch ganz anders ausgehen können! Gerade in schwierigen Situationen hat es sich aber bewährt, dass wir nie übermütig geworden sind, nie über unsere finanziellen Verhältnisse gelebt haben. Wir haben solide geplant und nüchtern gerechnet. Wir schultern das Investitionsprogramm ohne einen Euro Neuverschuldung!

Letztlich geht es nicht nur um Inhalte, sondern auch um die Haltung, den Stil, wie man künftig in dieser Stadt an Fragen und Herausforderungen herangeht. Für mich – und ich denke ich spreche für eine breite Mehrheit in diesem Stadtrat – für mich und für diesen Stadtrat gilt die Maxime: Ruhe und Besonnenheit!

  • Das gilt für Ermittlungen im Klinikum und die Konsequenzen, die wir daraus zu ziehen haben. • Das gilt fürs Hl. Geist Spital und die Lösungsansätze, die wir entwickeln.
  • Das gilt für die Bewältigung von Asyl und Zuwanderung, hier braucht es weiterhin vernünftige Lösungen – für Einheimische und Flüchtlinge.
  • Ruhe und Besonnenheit galt auch für die erfolgreiche Lösung steuerlicher Probleme aus weit zurückliegenden Jahren und das gilt. • aktuell für die Umsetzung eines Rekordbauprogramms.

Das, meine Damen und Herren, ist mein Verständnis von kommunaler Politik. Ideologiefrei nach tragfähigen und pragmatischen Ansätzen suchen. Im Sinne der Bürgerinnen und Bürger die bestmöglichen Lösungen erarbeiten und diese dann kraftvoll umsetzen. Meine sehr geehrten Damen und Herren, wie Sie am größten Bauprogramm in der Geschichte unserer Stadt sehen, ist „Bauen“ sehr wichtig.

Aber ich sage Ihnen auch: Bauen alleine reicht nicht, damit wir und vor allem unsere Kinder auch in Zukunft gut in Ingolstadt arbeiten und leben können! Es geht auch darum, dass wir jetzt die Weichen stellen, dass Ingolstadt fit für die Zukunft ist – und da führt kein Weg an der Digitalisierung vorbei! Der digitale Wandel ergreift die gesamte Gesellschaft wie nie zuvor. Deshalb müssen wir jetzt den Schritt gehen und einen Grundstein für den digitalen Wandel in der Stadt legen! Wir in Ingolstadt haben schon immer Selbstinitiative bewiesen und den Wirtschaftswandel aktiv mitbegleitet (Stichwort: GVZ, EGZ, DGZ, Cityfreiraum). Damit wir auch in Zukunft unsere Standort- und Wettbewerbsvorteile ausspielen können, müssen wir das Thema Digitalisierung aufgreifen und umsetzen. Und zwar mit einem schlüssigen, ganzheitlichen Konzept, das sämtliche Arbeits- und Lebensbereiche – von Wohnen, Infrastruktur, Bildung und Gesundheit bis hin zur Kultur und Freizeitgestaltung – abdeckt.

Mit einer Studie „Ingolstadt digital 20|25“ wollen wir unsere konkreten Chancen und Möglichkeiten herausfinden.

Doch den ersten Schritt müssen wir gemeinsam machen! Der Stadtrat muss die Digitalisierung als tiefgreifenden Strukturwandel begreifen und voll und ganz hinter der aktiven Förderung der Digitalisierung unserer Heimatstadt stehen! Das Thema soll im Februar auf die Tagesordnung des Stadtrats gesetzt werden und ich freue mich schon jetzt auf Ihre Meinungen, Ideen und Vorschläge! Ganz klar: Digitalisierung ist nicht ein einzelnes Projekt, das „mal schnell“ abgearbeitet werden kann. Digitalisierung wird uns über Jahrzehnte begleiten. Sie betrifft die Stadtverwaltung, die Tochterunternehmen, die großen und mittelständischen Firmen in unserer Stadt, die Schulen und Kultureinrichtungen sowie die Wissenschaft. Warum sollten wir uns nicht vornehmen, führender digitaler Standort zu werden, in Bayern, in Deutschland – vielleicht sogar in Europa? – Führender Standort in Sachen „digitaler Bildung“, von der Kita bis zur Hochschule! – Führender Forschungsstandort in der „digitalen Mobilität“! – Führender Standort für Symposien zur Digitalität! Hierfür brauchen wir die modernste digitale Infrastruktur, müssen neue Unternehmen hier ansiedeln und hierfür ausreichend Fachkräfte am Standort ausbilden und halten können – wir brauchen Kreativwirtschaft. Wir brauchen digitale Teilhabe und Bürgerbeteiligung, müssen die Daten der Bevölkerung schützen und die Menschen mitnehmen.

Ja, uns steht eine Mammutaufgabe bevor, meine Damen und Herren! Aber für ein zukunftsfähiges Ingolstadt sollten wir gemeinsam diese Herausforderung annehmen. Wir blicken positiv nach vorne, in die Zukunft unserer Heimatstadt. Wenn Sie mich fragen, dann ist unser Glas weder halb leer, noch halb voll – ich sehe es viel positiver: Unser Glas ist in Ingolstadt vielmehr voll-voll! Ich möchte mich für viele Initiativen und großes Engagement bedanken. Es wird viel zu oft vergessen, dass das Amt eines Mitglieds des Stadtrats ein Ehrenamt ist – zwar ein ehrenhaftes Amt, aber auch eines das – ebenso wie bei den Mitgliedern unserer Bezirksausschüsse und den Ortssprechern – viel Zeit und Energie abfordert. Dafür möchte ich Ihnen meinen Respekt bezeugen und mich auch namens der Bürgerinnen und Bürger herzlich bedanken.

Ich danke allen 137.000 Bürgerinnen und Bürgern, unseren Freiwilligen und Ehrenamtlichen, die sich in unserer Stadt in so großartiger Weise engagieren und unsere Stadt bereichern – sie beweisen täglich, dass unsere Stadt es wert ist, sich für sie einzusetzen und sie zu gestalten.

Ich danke meinen Bürgermeisterkollegen Albert Wittmann und Sepp Mißlbeck, den Referenten und Amtsleitern, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt und unserer Beteiligungen – wir sind alle zusammen nach wie vor ein gutes Team und ich bin überzeugt, dass die Ingolstädter durchaus wissen und anerkennen, dass unsere Mitarbeiter des Rathauses für die Bürgerschaft einen unverzichtbaren und qualitätsvollen Dienst leistet. Ich danke den Medien, die uns Tag für Tag bei unserer Arbeit begleiten. Auch sie leisten einen qualitätsvollen Dienst an der Bürgerschaft. Gott sei Dank heben sie sich wohltuend von Facebook, den dortigen Exhibitionisten und Hobby-Journalisten ab.

Wir alle gemeinsam verfolgen letztlich ein Ziel: das Wohl der Stadt und der großen Gemeinschaft der Ingolstädterinnen und Ingolstädter. Und deshalb: Führung übernehmen! Wir arbeiten hart und konsequent an Gegenwart und Zukunft. Bei uns gibt es kein monatelanges Palaver, ob man dann vielleicht doch oder wieder doch nicht Regierungsverantwortung übernimmt. Wir präsentieren konkrete Lösungen und setzen diese kraftvoll um! Das ist verantwortungsvolle Politik! Und – das finde ich besonders erfreulich – ein Großteil der Projekte haben wir in den Gremien einstimmig auf den Weg gebracht. Um es mit den Worten unserer hoffnungsfrohen Kollegin zu sagen: Wenn alles wankt, Ingolstadt steht!

 

Foto: Stadt Ingolstadt

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*