Arbeitslosenquote in Ingolstadt steigt

Corona-Pandemie hat Arbeitsmarkt weiterhin fest im Griff

Entwicklung offener Stellen deutlich branchenabhängig
Entwicklung offener Stellen deutlich branchenabhängig

Die Arbeitslosenquote im Großraum Ingolstadt ist im Juni 2020 auf 2,9 Prozent gestiegen. Die Corona-Pandemie hat den Arbeitsmarkt weiterhin fest im Griff.

immonews.IN, der Nachrichtendienst für Immobilienpreise und Mieten im Großraum Ingolstadt, zitiert aus einer Pressemitteilung der Agentur für Arbeit Ingolstadt: „In Folge der Corona-Krise hat sich die Situation auf unserem regionalen Arbeitsmarkt auch im Berichtsmonat Juni weiter verschlechtert. Die Arbeitslosigkeit liegt deutlich über dem Niveau des Vorjahres. Dies hat einen Anstieg der Arbeitslosenquote auf 2,9 Prozent zur Folge“, fasst Johannes Kolb, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ingolstadt, die Entwicklung zum Ende des ersten Halbjahres 2020 zusammen.

Zum Stichtag im Juni waren im Stadtgebiet Ingolstadt und in den Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen insgesamt 8.439 Personen von Arbeitslosigkeit betroffen. Im Vergleich zum Mai bedeutet dies nochmals eine Zunahme um 261. Vor allem der Vorjahresvergleich zeigt deutlich die Auswirkungen der COVID-19-Krise: Im Juni 2019 waren insgesamt 5.333 und damit 3.106 Bürgerinnen und Bürger weniger als aktuell arbeitslos gemeldet – prozentual ein Anstieg um beinahe 60 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich zum Vormonat um 0,1 Punkte auf 2,9 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 1,8 Prozent.

„Im Bereich der Arbeitslosenversicherung fällt der Zuwachs der Arbeitslosigkeit um 77,2 Prozent (2.426 Personen) im Vergleich zu 2019 deutlich stärker aus, als die Zunahme von 31,1 Prozent (6808 Personen) in der Grundsicherung. Besonders Männer, Ausländer und Jüngere im Alter von 15 bis unter 25 Jahre sind aktuell besonders von Arbeitslosigkeit betroffen“, erläutert Johannes Kolb.

Kurzarbeit

Insgesamt 5.101 Betriebe haben seit dem Lockdown Kurzarbeit bei der Agentur für Arbeit Ingolstadt angezeigt. Davon entfallen lediglich noch 137 auf den Berichtsmonat Juni. „Daher ist – zumindest momentan – davon auszugehen, dass der Zenit der Kurzarbeit weitgehend erreicht ist. Nach wie vor sind die fristgerechte Bearbeitung und Auszahlung sichergestellt“, erklärt der Agenturchef.

Stellensituation

„Die Nachfrage nach Arbeitskräften bewegt sich weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Im zu Ende gegangenen Monat wurden unseren Vermittlungsfachkräften 479 neue Arbeitsstellen zur Besetzung gemeldet – vor einem Jahr waren es beinahe doppelt so viele. Auch der aktuelle Bestand an 3.266 offenen Stellen bleibt hinter dem Ergebnis des Vorjahres (minus 1.351) zurück“, so Johannes Kolb.

Der Arbeitsmarkt im Stadtgebiet Ingolstadt und in den Landkreisen

Bedingt durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie hat sich die Arbeitslosigkeit Im Stadtgebiet Ingolstadt im zu Ende gegangenen Monat nochmals erhöht. Sie stieg im Vergleich zum Juni um 145 auf 3.444 Personen, 1.180 mehr als noch im Vorjahr. Dies ergibt eine aktuelle Arbeitslosenquote von 4,2 Prozent (Vormonat: 4,0 Prozent, Vorjahr: 2,8 Prozent). Aktuell gibt es auf der Schanz 1.203 unbesetzte Stellen, 16 mehr als im Vormonat, 503 weniger als im Vorjahr.

Im Landkreis Eichstätt bedingt die Corona-Krise ebenfalls einen weiteren, wenn auch leichten, Anstieg der Arbeitslosigkeit. 1.627 Personen, 15 mehr als im Vormonat und 669 mehr als im Vorjahr, sind aktuell auf Beschäftigungssuche. Die Arbeitslosenquote beträgt zum Stichtag wie im Vormonat 2,1 Prozent (Vorjahr: 1,3 Prozent). 604 Arbeitsstellen und damit 14 weniger als im Mai und 312 weniger als vor Jahresfrist sind den Vermittlungsfachkräften zur Besetzung gemeldet.

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen spürt weiterhin die COVID- 19-Krise. Zum Ende des ersten Halbjahres wurden 1.552 Personen als arbeitslos gezählt, 52 mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der arbeitslosen Landkreisbürger um 588. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,1 Punkte auf 2,7 Prozent (Vormonat: 2,6 Prozent, Vorjahr: 1,7 Prozent). Der Bestand an vakanten Stellen beträgt 553, was gegenüber dem Vormonat einen Rückgang um 18, gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 394 bedeutet.

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Landkreis Pfaffenhofen ist weiterhin geprägt von den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Die Zahl der arbeitslos Gemeldeten erhöhte sich im Juni im Vergleich zum Vormonat um 49 Personen auf 1.816. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Zuwachs von 669 Landkreisbürgerinnen und –bürgern. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 2,4 Prozent (Vormonat: 2,3 Prozent, Vorjahr: 1,5 Prozent). Das Arbeitsplatzangebot umfasst 906 offenen Stellen, 16 mehr als im Vormonat, 142 weniger als vor einem Jahr.

 

Foto: immonews.IN / Michael Stadik