Bahn frei für „Schneller Weg“ in Ingolstadt

Regierung von Oberbayern gibt grünes Licht für Straßenbauprojekt

Die Nördliche Ringstraße oder die Ostumgehung Etting zählen zu den aktuellen Projekten
Die Nördliche Ringstraße oder die Ostumgehung Etting zählen zu den aktuellen Projekten

Grünes Licht für Straßenbauprojekt „Schneller Weg“: Die rund einen Kilometer lange Strecke soll vor allem Etting und den Nordosten von Ingolstadt entlasten.

Die Regierung von Oberbayern teilt nun in einer Pressemitteilung mit, dass sie am 22. Dezember 2016 den Plan für das rund einen Kilometer lange Straßenbauprojekt „Schneller Weg“ in Ingolstadt genehmigt hat. Demnach wurden die Einwendungen Privater und die Stellungnahmen von 30 Behörden, sonstigen Trägern öffentlicher Belange und anerkannten Vereinen geprüft und soweit wie möglich berücksichtigt. Das erfolgte über Planänderungen oder Auflagen insbesondere zum Schutz vor Verkehrslärm und Luftschadstoffen, zum Natur- und Landschaftsschutz, Gewässerschutz sowie zu Belangen der Landwirtschaft. Die unvermeidbaren Eingriffe in Natur und Landschaft werden mit einer rund 2,42 Hektar großen Fläche ausgeglichen. Vor dem Baubeginn sind von der Stadt Ingolstadt noch zwei wasserrechtliche Gestattungen für das Projekt einzuholen.

Durch das Straßenbauvorhaben „Schneller Weg“ als drittem und letztem Bauabschnitt der Ostumgehung Etting werden die beiden bereits verwirklichten Bauabschnitte an die Theodor-Heuss-Straße im Norden Ingolstadts angebunden und damit ein Lückenschluss im Hauptverkehrsstraßennetz des Stadtgebiets vollzogen. Das wird insbesondere für den Stadtteil Oberhaunstadt sowie die südlich und westlich der Audi AG liegenden Stadtgebiete Ingolstadts eine spürbare Entlastung vom Durchgangsverkehr bringen. Die Trasse ist auch notwendig, um die Erreichbarkeit der nördlichen Stadtbereiche mit dem nördlichen Werksgelände der Audi AG zu optimieren, eine verkehrliche Verbesserung im Bereich der Nürnberger Straße zu schaffen und damit für die dortigen Anwohner eine Entlastung von Verkehrslärm und Luftschadstoffen herbeizuführen. Durch die geplante Beseitigung des höhengleichen Bahnübergangs über die Nürnberger Straße soll der Verkehrsfluss verbessert und eine unfallträchtige Stelle künftig sicherer werden.

Die Planskizze für das Projekt "Schneller Weg"
Die Planskizze für das Projekt “Schneller Weg”

Das Vorhaben beginnt rund 130 Meter nördlich der Einmündung Oskar-von-Miller-Straße als Fortführung der Kreisstraße IN 19, verläuft zunächst auf der Trasse eines bestehenden Wirtschaftsweges in Richtung Südosten und überquert unmittelbar nach der Einmündung der Oskar-von-Miller-Straße den Augraben, welcher im Zuge des Vorhabens auf einer Länge von rund 165 Metern verlegt wird. Nach der gegenüber dem Bestand um rund 100 Meter nach Norden verschobenen Kreuzung Roderstraße / Beilngrieser Straße und deren Anbindung an den neuen „Schneller Weg“ wird dieser nach Süden „verschwenkt“ und bis zur Theodor-Heuss-Straße als verlegte Staatsstraße 2229 neu errichtet. Dabei überführt die Trasse der verlegten Staatsstraße 2229 die Bahnlinie Ingolstadt Nord – Werkbahnhof Terreno, kreuzt im weiteren Verlauf Richtung Süden die Siemensstraße und erreicht schließlich den heutigen Knotenpunkt Nürnberger Straße / Theodor-Heuss-Straße.

Die bis dato an der bisherigen Staatsstraße 2229 Nürnberger Straße / Beilngrieser Straße bestehende höhengleiche Kreuzung mit der Bahnlinie Ingolstadt-Nord – Werkbahnhof Terreno wird durch die höhenfreie Überquerung der verlegten Staatsstraße 2229 sowie durch eine Fuß- und Radwegeunterführung unter der Bahnlinie an der Nürnberger Straße / Beilngrieser Straße ersetzt. Die aktuell als Staatsstraße 2229 gewidmete Nürnberger Straße wird nördlich des Knotenpunkts Nürnberger Straße / Lena-Christ-Straße sowie südlich zwischen der Siemensstraße und der Theodor-Heuss-Straße zu einem Geh- und Radweg zurückbebaut, im Übrigen als durchgehender Straßenzug Siemensstraße – Nürnberger Straße – Lena-Christ-Straße geführt und dort zur Ortsstraße abgestuft. Die Planfeststellung umfasst zudem die Anpassung der Einmündungsbereiche der den „Schneller Weg“ kreuzenden Straßen sowie eine Anpassung der Geh- und Radwegeführung im Projektbereich durch Um- und Neubauten, wodurch die derzeit bestehenden Geh- und Radwegebeziehungen wieder hergestellt oder sogar ausgebaut werden.

Der Planfeststellungsbeschluss hat Konzentrationswirkung, das heißt er umfasst und ersetzt grundsätzlich alle nach anderen Rechtsvorschriften notwendigen öffentlich rechtlichen Einzelgenehmigungen, Verleihungen, Erlaubnisse und Zustimmungen für das festgestellte Vorhaben. Das umfangreiche Verwaltungsverfahren wird so für den Antragsteller und die Beteiligten einfacher und transparenter. Ein Planfeststellungsbeschluss wird als Verwaltungsakt nach Ablauf der Rechtsbehelfsfrist bestandskräftig, soweit keine Klagen erhoben wurden.

Er liegt mit den festgestellten Planunterlagen nach vorheriger ortsüblicher Bekanntmachung über Zeitraum und Ort in der Stadt Ingolstadt zwei Wochen zur Einsicht aus. Der Planfeststellungsbeschluss ist zudem auf der Internetseite der Regierung von Oberbayern unter www.regierung.oberbayern.bayern.de abrufbar.

 

Fotos: Stadt Ingolstadt/immonews.IN/Michael Stadik

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