Bis zu 1.000 Bewohner in Etting-Steinbuckl

Ingolstädter Stadtrat entscheidet am 6. Juni über Entwurf zum Bebauungsplan

Unterschiedliche Haustypologien vom Einfamilienhaus bis zum Geschosswohnungsbau möglich
Unterschiedliche Haustypologien vom Einfamilienhaus bis zum Geschosswohnungsbau möglich

Etwa 800 bis 1.000 Menschen werden im neuen Baugebiet Etting-Steinbuckl in Ingolstadt eine Heimat finden. Die aktuellen Details.

Im Norden von Etting wird an der Hepberger Straße ein neues Baugebiet entstehen. „Ökologische Aspekte haben künftig in der Baulandausweisung deutlich höhere Priorität“, so eine Pressemitteilung der Stadt Ingolstadt, die immonews.IN, dem Nachrichtendienst für Immobilienpreise und Mieten in Ingolstadt und Region, vorliegt: „Nachhaltig – urban –zukunftsfähig beschreiben prägnant die vom Stadtplanungsamt zugrunde gelegten Planungsziele.“

Zentraler Mittelpunkt ist demnach das sogenannte „Grüne Herz“: Ein mit Bäumen gestalteter Platz, in direkter Nachbarschaft zum geplanten Lebensmittelmarkt, der wiederum die öffentliche Grünfläche und die umgebende Wohnbebauung vor Lärmimmissionen der Hepberger Straße schützt. Der pentagonförmige Platz soll Treffpunkt für die künftigen Bewohner und Bewohnerinnen werden und dem Quartier eine eigene Identität geben.

Lebensmittelmarkt mit Wohnungen überbaut

Etwa 800 bis 1.000 Menschen werden im Ortsteil Etting eine Heimat finden. Der vorgeschlagene Städtebau, der anhand alternativer Planungsvorschläge entwickelt wurde, ermöglicht unterschiedliche Haustypologien, vom Einfamilienhaus bis zum Geschosswohnungsbau und damit unterschiedliche Wohnformen. Einkaufsmöglichkeiten, Kindergarten und Spielplätze sind schnell zu Fuß erreichbar. Um auch kostengünstigen Wohnraum anbieten zu können und mit Grund und Boden sparsam umzugehen, soll der neue Lebensmittelmarkt mit Wohnungen überbaut und dessen Dachfläche begrünt und begehbar gestaltet werden.

Das neue Baugebiet hat im Hinblick auf Wasser einige Besonderheiten. Es liegt im festgesetzten Wasserschutzgebiet der Zone III, Am Augraben. Das wasserführende Karstgestein soll mit nicht wasserdurchlässigen Schichten ausreichend bedeckt sein. Aus diesen Schutzgründen heraus sind im südlichen Teil keine Keller und Tiefgaragen möglich.

Die besonderen geologischen Verhältnisse zeigen sich darin, dass Oberflächenwasser nicht versickert. Um bei Starkregenereignissen Vorsorge zu treffen, werden die Dächer im gesamten Baugebiet begrünt, um den Regenwasseranfall vor der Einleitung in den Kanal zu puffern. Es müssen nicht unbedingt Flachdächer sein, auch Pultdächer können begrünt werden. Die Anbringung von Solar- bzw. Photovoltaikmodulen ist damit im Übrigen auch nicht ausgeschlossen.

Neben einem ökologischen Umgang mit der Fläche gewährleistet die Begrünung der Dächer auch den Schutz anderer Güter. Im Sinne einer nachhaltigen Verwendung von Rohstoffen sorgt sie mit Hilfe ihrer dämmenden Wirkung für die Einsparung von Energiekosten, genauso wie für eine Verlängerung der Lebensdauer des darunter liegenden Daches. Durch ihre Funktion, Staub und andere Schadstoffe zu binden, trägt die Bepflanzung darüber hinaus langfristig zu einer Verbesserung des Mikroklimas bei. Das Gartenamt hat auf eigenem Gelände Musterflächen für begrünte Dächer angelegt, um für Interessierte Gestaltungsmöglichkeiten und Informationen in Natura zu geben.

Pufferbereiche für Regenwasser

In Teilbereichen werden straßenbegleitend bepflanzte Retentionsflächen angelegt, um weitere Pufferbereiche für das Regenwasser zu schaffen. Insbesondere im Hinblick auf zu erwartende klimatische Veränderungen kommt diesem Effekt eine große Bedeutung zu. Auch die Schaffung von neuem Lebensraum für Kleintiere und Insekten wird durch die zusätzlichen Begrünungsmaßnahmen positiv unterstützt.

Die Ingolstädter Kommunalgebiete planen bei der Erschließung des Baugebiets zusätzlich eine Brauchwasserleitung zu verlegen, um die Grundwasserreserven für die Trinkwassergewinnung zu schonen. Das Baugebiet wird von einer großzügigen Streuobstwiese eingefasst, die zum einen im Sinne des Naturschutzrechtes als Ausgleichsmaßnahme dient, zum anderen im Sinne des Landschaftsschutzes einen eingegrünten Ortsrand definiert und einen sanften Übergang zur freien Flur ermöglicht.

Am 6. Juni 2019 wird der Entwurf zum Bebauungsplan Etting-Steinbuckl den Stadträten zum Beschluss vorgelegt. Bis in Etting gebaut werden kann muss allerdings das Bauleitplanverfahren und das daran anschließende Umlegungsverfahren, in dem den privaten Eigentümern und der Stadt Ingolstadt entsprechende Baugrundstücke zugeteilt werden, abgeschlossen sein, Strom- , Wasser- und Abwasserleitungen verlegt sowie die Straßen gebaut sein.

 

 

Foto: Stadt Ingolstadt