Dicke Luft bei Audi

Klartext bei der zweiten Betriebsversammlung 2017 in Ingolstadt

Gesamtbetriebsratsvorsitzender Peter Mosch: „Produktionsstrategie ist aktuell nicht erkennbar. Das muss sich ändern.“
Gesamtbetriebsratsvorsitzender Peter Mosch: „Produktionsstrategie ist aktuell nicht erkennbar. Das muss sich ändern.“

Bei der zweiten Betriebsversammlung 2017 in Ingolstadt hat der Audi-Betriebsrat nun die Unternehmensleitung zum Handeln aufgefordert. Denn dem Hersteller fehle eine Produktionsstrategie für die Zukunft.

Auf der zweiten Betriebsversammlung des Jahres haben die Arbeitnehmervertreter der AUDI AG einen Richtungswechsel in der Audi-Produktion gefordert. “Aus Sicht des Betriebsrats ist aktuell keine Strategie erkennbar”, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung der Arbeitnehmervertreter. Diese sei jedoch dringend erforderlich, um die elektrische Zukunft, vor allem an den Heimatstandorten Ingolstadt und Neckarsulm, erfolgreich zu gestalten.

„Gerade jetzt müssen zielsichere Entscheidungen für unsere Audi-Zukunft getroffen werden, doch die bleiben bis dato aus“, sagte Peter Mosch vor rund 8.000 Beschäftigten. In seiner Versammlungsleitung zur zweiten Betriebsversammlung des Jahres forderte der Audi-Gesamtbetriebsratsvorsitzende daher vom Vorstand der AUDI AG, endlich eine zukunftssichernde Produktionsstrategie zu erarbeiten und umzusetzen.

„Der aktuelle Wandel der Automobilindustrie verzeiht uns keine Stockfehler. Wir müssen unsere Fertigungslinien weiter flexibilisieren, für die elektrische Zukunft einrüsten und brauchen zudem Zusagen für neue Produkte, die unsere Heimatstandorte auslasten“, erklärte Mosch.

Neben der Forderung nach einer Produktionsstrategie sieht der Audi-Betriebsrat zudem aber weiteren Handlungsbedarf, um der Belegschaft Sicherheit und Stabilität für die Zukunft zu geben.

Dazu wandte sich Mosch in seiner Rede direkt an den Vorstandsvorsitzenden der AUDI AG, Rupert Stadler.  Dieser müsse die Kommunikation des Unternehmens, gerade gegenüber der Belegschaft, deutlich verbessern und die Informationspolitik überdenken.

Darüber hinaus brauche die Belegschaft gerade in diesen Zeiten eine Kultur des Vertrauens und Miteinanders. Diese Kultur müsse das Unternehmen jetzt stärker fördern und motivierende Maßnahmen ergreifen. „Unsere Belegschaft macht unseren Erfolg überhaupt erst möglich. Sie ist der Schlüssel zum Erfolg und den darf man nie verlieren“, erklärte Mosch im Namen der Arbeitnehmer.

In ihrem anschließenden Bericht des Betriebsrats erklärte Ingrid Seehars mit Blick auf die Zukunft: „Neben einer umfassenden Kommunikation brauchen wir aber auch dringend Qualifizierungskonzepte, die unsere Belegschaft für die Herausforderungen der Zukunft weiter fit machen“, so die Betriebsrätin.

Der aktuelle Wandel in der Automobilindustrie, der mit Digitalisierung, neuen Geschäftsmodellen und alternativen Antriebskonzepten einhergehe, könne nur dann im Sinne der Menschen gestaltet werden, wenn die gesamte Belegschaft informiert, eingebunden und entsprechend qualifiziert werde. „Die Belegschaft will sich weiterqualifizieren. Bereitschaft und Wille sind da. Jetzt ist die Unternehmensleitung am Zug“, so Ingrid Seehars.

Hintergrund:

Insgesamt vier Mal im Jahr finden bei Audi Betriebsversammlungen statt und sind fester Bestandteil der jährlichen Terminplanung. Die Versammlungen dienen der umfassenden Information der Beschäftigten über die Tätigkeit des Betriebsrats und geben der Belegschaft Aufschluss über die Situation des Unternehmens.

 

Foto: Audi AG

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*