Geldsegen für Ingolstadts Kämmerer?

Volkswagen meldet für 2017 ein Rekordergebnis

Die Produktion des Golfs im Volkswagen-Werk Wolfsburg
Die Produktion des Golfs im Volkswagen-Werk Wolfsburg

Gute Nachrichten für Ingolstadts Kämmerer: Der Volkswagen Konzern, einer der größten Zahler von Gewerbesteuer in Ingolstadt, meldet für 2017 ein Rekordergebnis.

Der Volkswagen Konzern hat laut einer Pressemitteilung das Geschäftsjahr 2017 erfolgreich abgeschlossen und konnte deutlich höhere Umsatzerlöse erzielen als im Vorjahr. In einem schwierigen Umfeld hat sich der Konzern zudem bei fast allen wesentlichen Finanzkennzahlen verbessert. Vor allem der Auslieferungsrekord von 10,7 Millionen Fahrzeugen  führte dazu, dass der konzernweite Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 6,2 Prozent auf 230,7 Mrd. Euro stieg. Erneut belasteten Sondereinflüsse aus der Dieselthematik das Operative Ergebnis, das dennoch um 6,7 Mrd. auf 13,8 Mrd. Euro gesteigert werden konnte. Für das laufende Geschäftsjahr geht der Volkswagen Konzern davon aus, den jüngsten Auslieferungsrekord moderat zu übertreffen.

„Mit Blick nach vorne stehen wir, wie die gesamte Industrie, vor großen Aufgaben und tiefgreifenden Umbrüchen”, sagt Matthias Müller, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG. „Das hervorragende finanzielle Ergebnis gibt uns dafür eine starke Basis und allen Grund zur Zuversicht. In der Tat: Unser Zukunftsplan TOGETHER – Strategie 2025 greift und wird immer konkreter.”

Der Zuwachs der Umsatzerlöse des Volkswagen Konzerns war vor allem auf die starken Verkaufszahlen sowie die gute Geschäftsentwicklung im Konzernbereich Finanzdienstleistungen zurückzuführen, während Wechselkurse einen negativen Einfluss hatten. Im Geschäftsjahr 2017 erwirtschaftete der Volkswagen Konzern ein Operatives Ergebnis vor Sondereinflüssen von 17,0 (14,6) Mrd. Euro, die operative Rendite vor Sondereinflüssen erhöhte sich auf 7,4 (6,7) Prozent. Der Anstieg resultierte vor allem aus Volumen-, Mix- und Margeneffekten sowie Verbesserungen in den Produktkosten. Für das Gesamtjahr 2017 ergaben sich im Operativen Ergebnis Sondereinflüsse von -3,2 (-7,5) Mrd. Euro. Bei den Sondereinflüssen handelte es sich ausschließlich um Belastungen im Bereich Pkw durch die Dieselthematik, im Wesentlichen bedingt durch höhere Aufwendungen für Rückkauf- und Nachrüstungsprogramme von 2,0 l und 3,0 l TDI-Fahrzeugen in Nordamerika sowie höhere Rechtsrisiken. Das Operative Ergebnis des Konzerns (nach Sondereinflüssen) lag bei 13,8 Mrd. Euro; die operative Rendite stieg auf 6,0 (3,3) Prozent.

Das anteilige Operative Ergebnis der chinesischen Joint Ventures (4,7 Mrd. Euro) war im abgelaufenen Geschäftsjahr leicht rückläufig. Im Umsatz und Operativen Ergebnis des Konzerns ist das Geschäft der chinesischen Joint Ventures nicht enthalten, da es At Equity im Finanzergebnis bilanziert wird. Das Konzernergebnis vor Steuern stieg im Berichtsjahr auf 13,9 Mrd. Euro und übertraf damit den Vorjahreswert um 6,6 Mrd. Euro. Das Ergebnis nach Steuern belief sich im Jahr 2017 auf 11,6 (5,4) Mrd. Euro.

„Der vorgelegte Abschluss zeigt: Unser operatives Geschäft ist stark, die finanzielle Lage des Konzerns robust”, betont Frank Witter, Konzernvorstand für Finanzen. „Knapp elf Millionen Kunden weltweit – mehr als je zuvor – haben sich im vergangenen Jahr für ein Fahrzeug unserer Marken entschieden. Für dieses Vertrauen sind wir sehr dankbar. Dennoch dürfen wir nicht nachlassen, denn es liegen sehr große Aufgaben vor uns. Den Wandel des Konzerns zu gestalten wird nicht nur viel Kraft und Zeit, sondern auch sehr viel Geld kosten. Darum müssen wir weiter unsere Ausgaben fest im Blick haben und gleichzeitig notwendige Innovationen vorantreiben.”

Wie erwartet kam es im Berichtsjahr zu hohen Mittelabflüssen im Zusammenhang mit der Dieselthematik, im Wesentlichen für Fahrzeugrückrufe und Rechtsrisiken. Der Netto-Cash-flow des Konzernbereichs Automobile ging gegenüber dem Vorjahr um 10,3 Mrd. auf – 6,0 Mrd. Euro zurück. Dennoch lag die Netto-Liquidität im Konzernbereich Automobile zum Jahresende 2017 mit 22,4 Mrd. Euro weiterhin auf einem robusten Niveau.

Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 3. Mai 2018 die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 3,90 (Vorjahr: 2,00) Euro je Stammaktie und 3,96 (2,06) Euro je Vorzugsaktie vorschlagen.

 

Foto: VW

 

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