Hilfsprogramm für die regionale Wirtschaft

Geplanter IFG "Strukturfonds KMU für Wirtschaft" in Ingolstadt

Stimmungsbild in der Wirtschaft vor dem Teil-Lockdown
Stimmungsbild in der Wirtschaft vor dem Teil-Lockdown

Die IHK für München und Oberbayern bezeichnet das Hilfsprogramm für die regionale Wirtschaft in Ingolstadt als wichtiges Signal an die Betriebe. Geplant ist, den „Strukturfonds KMU für Wirtschaft“ zunächst mit 7 Millionen Euro auszustatten.

Update:

In einer Pressemitteilung der Stadt Ingolstadt heißt es: Der Verwaltungsrat der IFG Ingolstadt hat heute in erster Lesung die Eckpunkte des geplanten „Strukturfonds Wirtschaft für kleine und mittlere Unternehmen (KMU)“ beraten und IFG-Vorstand Georg Rosenfeld grünes Licht zur Weiterentwicklung gegeben.

Der Fonds soll im Rahmen der zulässigen indirekten kommunalen Wirtschaftsförderung die Corona-bedingten Folgen für die heimische Wirtschaft abfedern. Der Runde Tisch „Arbeit und Wirtschaft“, der angesichts der Corona-Pandemie als Teil der städtischen Organisation zur Krisenbewältigung eingerichtet wurde, hatte die Einrichtung eines solchen Fonds begrüßt. Daraufhin hatte der Stadtrat am 18.3. einstimmig beschlossen, die IFG mit der Entwicklung dieser Maßnahme zu beauftragen.

Der Strukturfonds besteht im Wesentlichen aus zwei Teilen: Das Programm „Zukunftsfähiger Mittelstand – Resilienz, Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit“ soll kleinen und mittleren Unternehmen Anreize geben, trotz der Corona-bedingten Belastungen ihre Zukunftsinvestitionen in Bereichen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Green-Tech aufrechtzuerhalten. Damit werden sowohl Innovationsfähigkeit als auch Widerstandsfähigkeit (Resilienz) der heimischen Wirtschaftsstruktur gestärkt.

Als zweiter Schwerpunkt wird ein „Nachhaltiges Attraktivitätsprogramm Ingolstadt“ etabliert, das Maßnahmen bündelt, die u.a. zur Stabilisierung und Stärkung der Innenstadt, sowie zur Steigerung von Besucherzahlen und Übernachtungen führen.
Ebenfalls beauftragt wurde ein eigenes Existenzgründerprogramm, um den Wandel des Standortes und neue Existenzgründer deutlich zu unterstützen. Zudem wurde die IFG durch die Verwaltungsräte gebeten, die Ausweitung der Semmeltaste für die Innenstadt zu prüfen, um so für mehr Belebung und Umsatz in der Innenstadt zu sorgen.

„Der Strukturfonds der IFG gliedert sich ein, in die Milliardenhilfen von EU, Bund und Freistaat. Er ergänzt diese und ermöglicht damit eine stärkere Profilierung für Ingolstadt. Die IFG wird aber gleichzeitig auch versuchen, die überregionalen Fördertöpfe zu nutzen, um weitere Gelder für die heimische Wirtschaft und den Erhalt der Arbeitsplätze zu organisieren“, so Oberbürgermeister Dr. Christian Lösel. „Der heute besprochene Strukturfonds soll grundsätzlich nicht gedeckelt sein. Verwaltungsrat und Geschäftsführung waren sich einig, dass die 7 Millionen Euro noch ausgeweitet werden sollen. Ich danke dem IFG-Verwaltungsrat für seine schnelle Beratung und das Signal der Einstimmigkeit für die getroffenen Maßnahmen. Oberstes Ziel müssen Stabilisierung und Erhalt der Arbeitsplätze in Ingolstadt sein!“

Geplant ist, den „Strukturfonds KMU für Wirtschaft“ zunächst mit 7 Millionen Euro auszustatten, mit der Option der Erweiterung je nach weiterem Verlauf. Am 23.4. wird dem Ferienausschuss des Stadtrats ein entsprechender Nachtragshaushalt der IFG zum Beschluss vorgelegt. Der Strukturfond ist nur ein Baustein der kommunalen Unterstützungsstrategie, weitere Maßnahmen anderer städtischer Tochterunternehmen werden derzeit geprüft.

Die Coronavirus-Pandemie und damit verbundene staatliche Vorgaben belasten die heimische Wirtschaft enorm, so eine Pressemitteilung, die immonews.IN, dem Nachrichtendienst für Immobilienpreise und Mieten in Ingolstadt und Region, vorliegt.

„Mit dem Hilfspaket der Bayerischen Staatsregierung und den Bundeshilfen sind wichtige Maßnahmen auf den Weg gebracht, damit Unternehmen diese kritische Zeit überbrücken können“, betont Fritz Peters, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Ingolstadt. „Aber auch das 13-Punkte-Programm ‚Arbeit und Wirtschaft‘, das die Stadt Ingolstadt auf Empfehlung des Runden Tisches verabschiedet hat, ist ein wichtiges Signal an die Betriebe. Für die inhaltliche Ausgestaltung des geplanten IFG Strukturfonds für die Ingolstädter Wirtschaft haben wir Ideen eingebracht. Gern sind wir auch künftig Ansprechpartner und Ratgeber.“

Angesichts der enormen Herausforderungen müsse die Coronakrise unbedingt auch als Chance begriffen werden, so Peters weiter. „Jetzt können wir Neues auf den Weg bringen, von dem die Region sofort, aber auch langfristig nach der Krise profitieren soll“, ergänzt der Vorsitzende.

Peters ermutigt vor allem Selbstständige und Kleinunternehmer, sich zu informieren und alle Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung in der Coronakrise auszuschöpfen – von der Steuerstundung über die Soforthilfe, die Aussetzung von Beiträgen zur Sozialversicherung bis hin zu Kreditbürgschaften. Damit können die unmittelbaren Auswirkungen wenigstens etwas abgefangen werden, so der Unternehmer.

Der Vorsitzende verweist auf das umfangreiche Beratungs- und Serviceangebot der IHK für München und Oberbayern. Die IHK stellt unter https://www.ihk-muenchen.de/corona/ einen täglich aktualisierten Ratgeber für Unternehmen und Arbeitgeber zur Verfügung. Dort finden sich unter anderem Informationen zu staatlichen Soforthilfen, zur Kreditabsicherung, Steuerstundung und Kurzarbeit, zu betrieblichen Präventionsmaßnahmen sowie Managementempfehlungen. Die Corona-Hotline der IHK ist unter (089)-5116-0 erreichbar.

 

Foto: IHK für München und Oberbayern