“Ingolstadt – Lebenswert 2025”

Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle zieht Bilanz

Hoch hinaus statt massiver Bebauung an der Grundstücksgrenze: das GWG-Projekt an der Weningstraße
Hoch hinaus statt massiver Bebauung an der Grundstücksgrenze: das GWG-Projekt an der Weningstraße

Das Grundkonzept Wohnen unter dem Titel „Ingolstadt – Lebenswert 2025“ ist die Basis für die Entwicklung in der Großstadt. Nun wurde eine Bilanz gezogen.

In einer Pressemitteilung der Stadt Ingolstadt betont jetzt Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle: “Die Entwicklung von Wohnbauflächen, Schaffung des erforderlichen Baurechts und Beratung und Genehmigung von Wohnungsbauprojekten wird auch 2018 ein Schwerpunkt der Aufgaben meines Referats bleiben.“

Die Stadt Ingolstadt sei demnach seit Anfang 2005 bis Ende 2016 um fast 14.400 Bewohner gewachsen. In der ersten Hälfte dieses Zeitraumes von 2005 bis 2010 um ca. 4.200 Personen – “diese Entwicklung konnte mit den in dieser Zeit bereitgestellten Bauflächen weitgehend abgedeckt werden”, so die Pressemitteilung . In dem gleich langen Zeitraum von 2011 bis 2016 lag die Bevölkerungszunahme bei über 10.200 Personen. Dieser Zuzug in die Stadt entspricht dem bundes- und bayernweiten Trend, dass die Konzentration des Bevölkerungswachstums in Groß- und Mittelstädten stattfindet. Durchschnittlich hat sich Ingolstadt in der Zeitspanne 2011 bis 2016 jährlich um 1.700 Neubürger und Neubürgerinnen vergrößert. Auch für diese Bevölkerungszunahme konnten ausreichend Bauflächen und Wohnraum entwickelt werden.

In dem 2013 vom Stadtrat beschlossenen Grundkonzept Wohnen des Stadtentwicklungsplans „Ingolstadt – Lebenswert 2025“ wurden stadträumliche Entwicklungsbereiche aufgezeigt und Innenentwicklung und Flächensparen durch höhere Baudichten als Leitziele für die weitere Wohnbauentwicklung verankert. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass Ingolstadt vor allem dank der Verfügbarkeit verschiedener Flächenpotenziale im gesamten Kern- und Altstadtbereich tatsächlich über ein breites Spektrum an Handlungsräumen und Möglichkeiten für eine nachhaltige Stadtentwicklung verfügt und erfolgreich genutzt hat.

Ein wichtiger erster Schritt, eine ausgewogene Angebots- und Nachfragesituation auf dem Wohnungsmarkt herzustellen, war das 2010 initiierte Baulandentwicklungsprogramm. Auf relativ schnell zu entwickelnden Bauflächen konnten für ca. 1.200 Wohneinheiten Baurecht geschaffen werden. Gesamt wurden zwischenzeitlich 36 Bebauungsplanverfahren sowie mehrere informelle Rahmenpläne für Nachverdichtungen durch den Stadtrat beschlossen für rund 6.000 Wohneinheiten, die entsprechend der durchschnittlichen Belegung für rund 12.500 Einwohner Raum bieten und rechnerisch den Bedarf decken. Natürlich ist das Geschehen am Wohnungsmarkt komplexer als diese statischen Zahlen, aber es bestätigt die Stadt Ingolstadt, auf die Wohnraumnachfrage mit der verstärkten Aktivierung von Bauflächen richtig reagiert zu haben. Auch die überdurchschnittlichen Zahlen der Genehmigungen und Baufertigstellungen belegen dies.

Es ist erkennbar, dass vermehrt Innenentwicklung und die Umsetzung einer höheren baulichen Dichte verfolgt werden: Auf den Innenentwicklungsflächen, die weniger Flächen einnehmen, entstehen mehr Wohneinheiten als auf den Flächen außerhalb der Kernstadt. Beispielhaft sei hier die große Innenentwicklungsmaßnahme der Umnutzung des ehemaligen Pionierkasernengeländes mit allein über 400 Wohneinheiten für ca. 1.000 Einwohner genannt.

Auf 17 durch das Referat für Stadtentwicklung und Baurecht überplanten Flächen der Innen-entwicklung sind auf 53,1 ha die Grundlage für 3.194 Wohneinheiten geschaffen worden. Auf 19 überplanten Flächen, die der Außenentwicklung zuzurechnen sind, sind auf ca. 103 ha für 2.745 Wohneinheiten bauliche Möglichkeiten geschaffen worden.

Die positive Bilanz dieser Innenentwicklung wird durch Projekte von Wohnungsbauträgern und -gesellschaften, die in der Kernstadt auf bisher ungenutzten Baugrundstücken bauen, zusätzlich verstärkt. Über 1.000 Wohneinheiten entstanden in der Zeit zwischen 2011 und 2016 allein durch die Schließung von Baulücken innerhalb bebauter Bereiche.

Für die Ämter des Referats für Stadtentwicklung und Baurecht bedeutet die vermehrte Innenentwicklung oder Umsetzung von Wohnbauprojekten mit einer höheren Dichte aber auch, dass die Gestaltung des Wohnumfeldes, Grüngestaltung und die Entwicklung von Naherholungsflächen innerhalb des Stadtgebietes ebenso wie verkehrsordnende Maßnahmen in den Quartieren immer wichtiger werden.

Aber trotz der verstärkten der Innenentwicklung wird das Wachstum Ingolstadts nicht ohne die Neuausweisung von Bauflächen zu leisten sein. Für das Jahr 2018 ist geplant, das Bebauungsplanverfahren Samhof und Unsernherrn Nord abzuschließen. In Etting, Mailing und Friedrichshofen sollen neue Verfahren eingeleitet werden.

 

Foto: GWG

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