Saisonales Kurzarbeitergeld in Ingolstadt

Online-Antrag ab 20. November möglich / Vollbeschäftigung im Großraum

Weniger Zeitarbeit: Seit 2015 wurden hier fast 4.000 (60 Prozent) der Stellen abgebaut.
Weniger Zeitarbeit: Seit 2015 wurden hier fast 4.000 (60 Prozent) der Stellen abgebaut.

Im Großraum Ingolstadt herrscht mit einer aktuellen Arbeitslosenquote von 1,9 Prozent weiter Vollbeschäftigung. Zugleich weist die Arbeitsagentur jetzt auf das saisonale Kurzarbeitergeld hin, das die Beschäftigung im Winter sichern soll.

„Mit Hilfe des Saison-Kurzarbeitergeldes können Entlassungen in den Wintermonaten vermieden werden“, erläutert Manfred Jäger, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Ingolstadt, in einer aktuellen Pressemitteilung. „Es freut mich, dass diese Fördermöglichkeit immer mehr Arbeitgeber in unserer Region nutzen und damit den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch in witterungsabhängigen Branchen eine ganzjährige Beschäftigung ermöglichen.“

Laut Pressemitteilung wird das Kurzarbeitergeld vom Arbeitgeber beantragt. Der Antrag kann ab 20. November 2017 im Rahmen des digitalen Angebots der BA (eServices) auch online gestellt werden. Die Bescheide sind ebenfalls online verfügbar. Alle Formulare und Merkblätter finden Sie in unserem Download-Center.Bei Fragen zum Kurzarbeitergeld beraten Ansprechpartner in jeder Agentur für Arbeit persönlich oder gebührenfrei unter der Hotline 0800 4 5555 00 (Arbeitnehmer) oder 0800 4 5555 20 (Arbeitgeber).

Saisonales Kurzarbeitergeld und ergänzende Leistungen können gezahlt werden, wenn aufgrund der Witterungsverhältnisse, wegen eines saisonbedingten Auftragsmangels oder aus wirtschaftlichen Gründen nicht gearbeitet werden kann. Anspruchsberechtigt sind Betriebe des Baugewerbes, des Garten- und Landschaftsbaus, des Dachdeckerhandwerks sowie des Gerüstbaus.

Die sogenannte Schlechtwetterzeit beginnt im Dezember und endet im März. Für Betriebe des Gerüstbaus kann Saison-Kurzarbeitergeld bereits ab November gewährt werden. Die Höhe des Kurzarbeitergeldes richtet sich nach dem ausgefallenen Nettoentgelt. Den Arbeitgebern werden zudem als ergänzende Leistung die Beiträge zur Sozialversicherung teilweise erstattet. Diese Regelung gilt jedoch nicht für Betriebe des Gerüstbaus.

In einer Pressemitteilung bilanziert die Agentur für Arbeit Ingolstadt auch den Monat Oktober. „Wir sind sehr froh über dieses Ergebnis: Mit einem Rückgang der Arbeitslosigkeit um insgesamt 441 Personen zum Vormonat liefert uns der Oktober das bisher beste Ergebnis dieses Jahres“, resümiert Manfred Jäger. Demnach profitierten neben den ausländischen Beschäftigungssuchenden vor allem die unter 25-jährigen überdurchschnittlich von dieser Entwicklung. Durch Schul- und Studienstart sowie durch Aufnahme einer Anschlussbeschäftigung konnte die Arbeitslosigkeit hier deutlich – 127 Betroffene weniger – gesenkt werden.

„Mit einer Arbeitslosenquote von 1,9 Prozent konnten wir erstmals seit Juni 2016 wieder die 2-Prozent-Schallmauer unterschreiten“, so Jäger über die aktuellen Zahlen des regionalen Arbeitsmarktes. Insgesamt waren zum Stichtag 5.339 Personen arbeitslos gemeldet. Dies bedeutet auch gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang um 185. Die aktuelle Quote von 1,9 Prozent sank gegenüber September um 0,2 Punkte, vor Jahresfrist lag sie bei 2,0 Prozent.

„Auch im Oktober prägt unseren regionalen Arbeitsmarkt eine starke Dynamik, den 2.128 Zugängen in Arbeitslosigkeit stehen gleichzeitig 2.574 Abgänge gegenüber“, erläutert der Agenturchef.

„Der Zugang an offenen Stellen stagniert auf hohem Niveau. Im vergangenen Monat wurden uns knapp 1.000 neue vakante Arbeitsplätze zur Besetzung gemeldet, das sind 68 mehr als einen Monat zuvor. Aktuell gibt es in der Region 4.230 offene Beschäftigungsmöglichkeiten. Insbesondere in der Zeitarbeit, im Handel, im Verarbeitenden Gewerbe, im Bausektor, im Hotel- und Gaststättenbereich und im Gesundheits- und Sozialwesen sind zahlreiche offene Stellen gemeldet“, erklärt Manfred Jäger.

Der Arbeitsmarkt im Stadtgebiet Ingolstadt und in den Landkreisen: Im Stadtgebiet Ingolstadt hat sich die Zahl der arbeitslosen Menschen im Oktober spürbar verringert. Sie sank um 136 Personen auf 2.305, was im Vergleich zum Vorjahr 20 Arbeitslose mehr bedeutet. Dies ergibt eine aktuelle Arbeitslosenquote von – im bundesweiten Großstadtvergleich – kaum zu unterbietenden 2,9 Prozent (Vormonat: 3,1 Prozent, Oktober 2016: 3,0 Prozent). Aktuell gibt es gut 1.800 unbesetzte Stellen, 73 weniger als im Vormonat, 29 mehr als vor Jahresfrist.

Im Landkreis Eichstätt wurde im Berichtsmonat wieder die „1.000er-Grenze“ unterschritten. Ende Oktober waren 947 Personen arbeitslos gemeldet, 88 weniger als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang um 28 Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote beträgt Ende Oktober 1,3 Prozent, was deutschlandweit den Top-Wert bedeutet (Vormonat: 1,4 Prozent, Vorjahr: 1,3 Prozent). 770 Arbeitsstellen und damit 7 weniger als im September, aber 107 mehr als vor Jahresfrist, sind als vakant gemeldet.

Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen wurde erfreulicherweise ebenfalls die „1.000er-Marke“ unterschritten. Zum Ende Oktober waren 975 Personen arbeitslos gemeldet, 76 weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 101 arbeitslose Menschen weniger. Die Arbeitslosenquote sank auf sehr gute 1,8 Prozent (Vormonat: 1,9 Prozent, Oktober 2016: 2,0 Prozent). Der Bestand an vakanten Stellen beträgt 659, was gegenüber dem Vormonat eine Zunahme um 26, gegenüber dem Vorjahr ein Plus um 43 bedeutet.

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Pfaffenhofen entwickelt sich ebenfalls weiterhin sehr positiv und dynamisch. Die Arbeitslosigkeit hat sich im Vormonatsvergleich um 141 Personen auf 1.112 verringert. Gegenüber Oktober 2016 bedeutet dies ein Minus von 76 arbeitslosen Menschen. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei hervorragenden 1,5 Prozent (Vormonat: 1,7 Prozent, Vorjahr: 1,7 Prozent). Das Arbeitsplatzangebot liegt mit 960 offenen Stellen um 16 unter dem Septemberwert. Gegenüber dem Vorjahr sind 32 Arbeitsplätze mehr als vakant gemeldet.

„Angebot und Nachfrage am regionalen Ausbildungsmarkt kennzeichnet auch im Beratungsjahr 2016/17 eine beachtliche Differenz. Die Zahl der Ausbildungssuchenden sank im Vorjahresvergleich um 19 auf 3.099, die der ge-meldeten Berufsausbildungsplätze im gleichen Zeitraum um 116 auf 3.891. In quantitativer, aber vor allem auch in berufsfachlicher und qualifikatorischer Hinsicht wird es zunehmend schwieriger, Bewerber und Ausbildungs-plätze zusammen zu bringen“, resümiert Manfred Jäger, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ingolstadt, nach Abschluss des Beratungsjahres 2016/2017. „Zum Stichtag 30.09. standen 359 unbesetzte Ausbildungsstellen noch 80 unversorgten Bewerbern gegenüber. Vor allem den knapp oder noch nicht ausbildungsreifen jungen Menschen bieten wir mit einer Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen, Einstiegsqualifizierung und mit berufs-vorbereitenden Bildungsmaßnahmen adäquate Alternativen“ erklärt der Agenturchef.

Im Beratungsjahr 2016/17 meldeten die Ausbildungsbetriebe der Agentur für Arbeit Ingolstadt und ihren Geschäftsstellen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen für den Ausbildungsstart August/September insgesamt 3.891 Berufsausbildungsstellen. Dies bedeutet im Vorjahresvergleich ein Minus von 116 oder 2,9 Prozent. Während im Landkreis Pfaffenhofen ein deutlicher, im Stadtgebiet Ingolstadt und im Landkreis Eichstätt jeweils ein leichter Rückgang zu verzeichnen ist, nahm das Angebot an Berufsausbildungsplätzen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen spürbar zu.

Im Detail: Im Bereich der Stadt Ingolstadt gab es ein Minus von 15 (1,0 Prozent) auf 1.542 gemeldete Ausbildungsplätze zu verzeichnen. Im Landkreis Eichstätt stagnierte das Angebot (-1) bei 990. Den stärksten Rückgang um 165 gemeldete Lehrstellen (19 Prozent) auf insgesamt 702 musste der Landkreis Pfaffenhofen hinnehmen. Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen hingegen errechnet sich ein erfreuliches Plus von 65 (11 Prozent) auf insgesamt 657 betriebliche Berufsaus-bildungsstellen.

„Zum Stichtag 30.09. waren noch 359 Ausbildungsstellen unbesetzt. Davon entfielen beispielsweise 51 auf den Fachverkauf im Lebensmittelhandwerk, 37 auf den allgemeinen Verkauf oder 14 auf das Maurerhandwerk“, erklärt der Agenturchef.

Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Ingolstadt unterstützte von Oktober 2016 bis September 2017 insgesamt 3.099 Bewerber bei der Suche nach einer Lehrstelle. Das sind 19 Ausbildungsplatzsuchende bzw. 0,6 Prozent weniger als im Jahr davor. „Im Durchschnitt des Ausbildungsjahres entfielen auf 100 Bewerber rund 126 Ausbildungsstellen (Vorjahr: 129). Dies belegt erneut, dass sich der Trend zu einem Stellenangebotsmarkt fortsetzt, auf dem die Jugendlichen grundsätzlich eine größere Auswahl und die stärkere Position besitzen“, erklärt Manfred Jäger. Betrachtet man das Angebot an Ausbildungsbewerbern auf Kreisebene, so ist festzustellen, dass in den Landkreisen Eichstätt (-44 auf 745), Neuburg-Schrobenhausen (-59 auf 632) und Pfaffenhofen (-37 auf 628) ein Rückgang zu verzeichnen ist, während im Stadtgebiet Ingolstadt (+121 auf 1.094) die Entwicklung gegensätzlich verläuft.

Von den 3.099 gemeldeten Bewerbern sind 1.791 in eine duale Berufsausbildung eingemündet. 100 junge Menschen nahmen im Berichtszeitraum eine Arbeit auf. Eine weiterführende Schule besuchen 453 Jugendliche. 103 Bewerber haben sich für ein Studium entschieden und 32 junge Menschen arbeiten für gemeinnützige oder soziale Dienste und absolvieren zum Beispiel das „Freiwillige Soziale Jahr“. „Zum Abschluss des Ausbildungsjahres haben 80 junge Menschen noch keinen Ausbildungsvertrag erhalten. Das sind doppelt so viele als vor einem Jahr. Jetzt geht es darum, jedem Einzelnen eine individuelle Perspektive aufzuzeigen, denn es gibt keinen Grund, dass Jugendliche zurückbleiben, wenn sie bis September keinen Ausbildungsplatz gefunden haben.

Die Berufsberaterinnen und Berufsberater werden bis Jahresende alles daran setzen, den verbliebenen Bewerbern im Rahmen von gezielten Nachvermittlungsaktionen einen Ausbildungsplatz zu vermitteln. Alternativ kommen Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen, Einstiegs-qualifizierung oder eine Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen in Betracht.“ Bewerber im Kontext von Fluchtmigration Im Beratungsjahr 2016/2017 haben sich insgesamt 282 Bewerber mit Fluchthintergrund für eine duale Berufsausbildung interessiert, von denen knapp 200 zumindest einen Hauptschulabschluss vorweisen. 42 der 282 entschieden sich für den Besuch einer Schule, die Aufnahme eines Studiums oder eines Praktikums.

Weitere 88 Bewerber mündeten in eine duale Berufsausbildung, 24 nahmen eine Arbeit auf und zwölf entschieden sich für gemeinnützige oder soziale Dienste. Zu einer Ausbildung gibt es keine Alternative „Die nach wie vor hohe Zahl an unbesetzten Ausbildungsplätzen stellt für uns alle eine große Aufgabe und Herausforderung dar. Teilzeitausbildung, Ausbildung für junge Erwachsene, die Integration von jungen Flüchtlingen, aber auch die Bildung von Ausbildungsverbünden und die Steigerung der Attraktivität einzelner Berufe können hier Ansätze sein. Zu diesem Weg der Sicherung des Fachkräftebedarfs und damit des Standortes gibt es keine Alternative “, erklärt Manfred Jäger.

 

Foto: obs/Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft/BG BAU

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