Weiter steigende Preise für Immobilien in Ingolstadt

Aktueller Marktbericht: Kaufobjekte in Bayern 2016

Viele Familien zieht es in die Umgebung von Ingolstadt, wo es billiger ist.
Viele Familien zieht es in die Umgebung von Ingolstadt, wo es billiger ist.

Kein drastischer Anstieg, aber weiter steigende Preise für Wohnraum in Ingolstadt: Zu diesem Ergebnis kommt ein aktueller Marktbericht über bayerische Wohnimmobilien als Kaufobjekte. Demnach werden die stärksten Preiszuwächse im Freistaat bei Doppelhaushälften registriert.

Das IVD-Marktforschungsinstitut des IVD Süd e.V. hat am 14.11.2016 auf einer Pressekonferenz den traditionellen Marktbericht „Wohnimmobilien Kaufobjekte Bayern Herbst 2016“ vorgelegt. Der Bericht gibt Informationen über aktuelle Preise sowie Markttrends auf dem bayerischen Kaufimmobilienmarkt und kann über www.ivd-sued.net erworben werden.

In einer aktuellen Pressemitteilung wird Prof. Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts, zitiert: „Der seit 2009 andauernder Preisanstieg bei Wohnimmobilien setzt sich im Herbst 2016 weiter fort. Besonders in den bayrischen Großstädten ist der Immobilienmarkt im Dauerboom.“ Kippes weiter:” In München steigen die Immobilienpreise aufgrund des stark ausgedünnten Angebots auf Rekordhöhen. Befeuert wird die Preisentwicklung durch die Niedrigzinsphase sowie fehlende Anlagealternativen, das Geld wird dann als Immobilien-Investment geparkt.“

In der gesamtbayerischen Betrachtung weisen die Kaufobjekte laut IVD Süd im Herbst 2016 in allen Marktsegmenten eine steigende Tendenz auf. Am stärksten wachsen dabei im Vergleich zur Frühjahrserhebung 2016 Baugrundstückspreise für Einfamilienhäuser und Kaufpreise für neuerrichtete Doppelhaushälften um jeweils +4,7 %. Ebenfalls hohe Anstiege verzeichnen Baugrundstückspreise für Geschossbau (+4,3 %), Doppelhaushälften aus dem Bestand (+4,0 %) und Eigentumswohnungen (Bestand: +4,2 %, Neubau: +4,0 %). Bei anderen Objekttypen liegen die Veränderungen im Vergleich Herbst 2016 zu Frühjahr 2016 wie folgt: freistehende Einfamilienhäuser +3,5 %, Reihenmittelhäuser/Bestand +3,5 % und Reihenmittelhäuser/Neubau +3,3 %.

„Im Vergleich der Orte unterschiedlicher Größe fiel im Herbst 2016 der Anstieg der Kaufpreise für Eigentumswohnungen (Bestand, guter Wohnwert) deutlich einheitlicher aus als Jahre zuvor. Der Boom auf dem Immobilienmarkt hat ganz Bayern erfasst.“, so IVD-Vorstandsmitglied Günther Gültling. Minimale Unterschiede sind jedoch vorhanden: Etwas stärkere Zuwächse sind in den Städten mit über 50.000 Einwohnern und in Großstädten zu beobachten. Die Steigerung liegt hier bei rund 4,7 %. In den Städten mit unter 50.000 Einwohnern und kleineren Gemeinden verteuerten sich die Bestandswohnungen um rund +4,2 %.

In den letzten 10 Jahren sind die Baugrundpreise für Einfamilienhäuser bayernweit nominal um durchschnittlich +86,8 % und für Geschossbau um +57,9 % gestiegen. In weiteren Marktsegmenten des Wohnimmobilienmarktes sind folgende Zuwächse festzustellen: freistehende Einfamilienhäuser +63,8 %, Reihenmittelhäuser aus dem Bestand +56,6 %, Doppelhaushälften/Bestand +66,6 %, Eigentumswohnungen/Bestand +65,3 %, neugebaute Eigentumswohnungen +57,6 %.

Ähnlich dem Bayern-Trend setzt sich der Anstieg des Kaufpreisniveaus auch in Oberbayern fort. In allen Marktsegmenten werden erneut historische Höchstwerte erreicht. Am stärksten sind im Herbst 2016 die Baugrundpreise für Einfamilienhäuser gestiegen. Die Veränderung im Herbst 2016 gegenüber Frühjahr 2016 beträgt +5,1 %. Mit +5,0 % schließen sich Doppelhaushälften/Neubau und mit +4,5 % Doppelhaushälften/Bestand an. Für Eigentumswohnungen sowohl aus dem Bestand als auch Neubau sind Preiszuwächse von jeweils +4,2 % registriert worden.

Ingolstadt

Die Marktbeobachtungen und die Entwicklung des regionalen Umfelds machen deutlich, dass sich die Preise für Wohnraum in Ingolstadt 2016 weiter nach oben bewegen. Damit bietet Ingolstadt das typische Bild einer prosperierenden Region. Von einem drastischen Anstieg kann aber aktuell nicht gesprochen werden, da bisher kontinuierlich in neuen Wohnraum investiert wurde.

Im Einzelnen berichtete Prof. Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts, von folgenden marktrelevanten Trends:

Einer Hochrechnung des IVD-Marktforschungsinstituts zufolge wird das Gesamttransaktionsvolumen in Bayern bis Ende des Jahres 2016 auf über 49 Mrd. € ansteigen, vorausgesetzt die Rahmenbedingungen auf dem bayerischen Immobilienmarkt bleiben unverändert.
In den ersten acht Monaten 2016 lag die Zahl der Baugenehmigungen in Bayern bei insgesamt 42.828 Wohnungen. Gegenüber dem vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres wurde eine Steigerung von +27 % festgestellt.
Laut einer Hochrechnung des IVD-Instituts wird die Zahl der Baugenehmigungen bayernweit bis Ende des Jahres 2016 voraussichtlich über 64.000 betragen. Somit würde zum ersten Mal das Niveau der Baugenehmigungen aus dem Jahr 2000 um +16 % übertroffen werden.
Das verfügbare Einkommen pro Einwohner nahm 2016 gegenüber 1995 im bayerischen Durchschnitt um etwa +50 % zu. Die Preise für Einfamilienhäuser haben im gleichen Zeitraum um rund +36 % zugelegt. Das Zinsniveau ist seit Jahren sinkend: Gegenüber dem Jahr 1995 liegt die Veränderung im Frühjahr 2016 bei -73 %. Somit ist der Erwerb des Eigenheims trotz des starken Preisanstiegs erschwinglicher geworden.
Im September 2016 gab die Deutsche Bundesbank einen vorläufigen durchschnittlichen Zins für grundschuldgesicherte Darlehen heraus. Bei einer Laufzeit von über 10 Jahren lag der Zinssatz im August 2016 bei 1,69 % (August 2015: 2,15 %). Die Zinshöhe der Kredite mit einer Zinsbindungsdauer von 1 bis 5 Jahren lag bei 1,77 % (Vorjahresmonat 1,95 %). Der effektive Zinsunterschied zwischen einem Darlehen mit einer kurzfristigen und langfristigen Zinsbindung betrug im August 2016 vorläufig 0,08 Prozentpunkte.

Foto: Monkey Business/fotolia

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