Bequemes Wohnen auch im Ruhestand

Tipps für den vorausschauenden Umbau der eigenen vier Wände

Mehrere Generationen unter einem Dach: beim Umbau müssen alle Bedürfnisse beachtet werden

Im Ruhestand verändern sich die Bedürfnisse – und die gewohnte Umgebung wird zum dauerhaften Lebensmittelpunkt. Um die eigenen vier Wände an den demografischen Wandel anzupassen, bietet sich der gezielte Umbau oder die Modernisierung des Hauses an. Ein paar Anregungen.

In einer Pressemitteilung beleuchtet die Wüstenrot Bausparkasse AG den demografischen Wandel in Deutschland. Demnach werde der Anteil älterer Menschen ab 65 an der Gesamtbevölkerung in Deutschland von heute 21 Prozent auf 28 Prozent im Jahre 2030 steigen – und weiter zunehmen. „Das trifft genau die Generation der heutigen Bauherren“, kommentiert die Wüstenrot Bausparkasse. „Sie werden mehr denn je auf ihre eigenen, am besten variablen Wände mit anpassungsfähigen Grundrissen angewiesen sein. Weil die Zahl der Heimpflegeplätze mit der steigenden Nachfrage nicht mithalten kann.“

Anpassungsfähige Wohnungszuschnitte beispielsweise heißt demnach: Statt gemauerter Zwischenwände veränderbare Schrankwandlösungen. Auch lässt sich ein Badezimmer planen, das vom Kinderzimmer aus zugänglich ist. Sind die Kinder aus dem Haus, wird daraus bei Eigenbedarf oder für Gäste ein abgegrenzter Bereich. Und sollte man selbst Unterstützung oder Pflege benötigen, wird das kleine Areal zum Rückzugsgebiet für Haushaltshilfe oder Pflegepersonal. Vorsorge im haustechnischen Bereich heißt: Vernetzte und fernsteuerbare Geräte einsetzen, weil automatisierte Abläufe das Leben erleichtern. Junge Bauherren sollten bereits in der Planung bauliche Vorsorge treffen, die ihnen im Alter oder im Falle einer temporären Behinderung ein selbstbestimmtes Leben weiterhin zuhause ermöglicht. Wer in jungen Jahren bereits beim Neubauentwurf das Gespräch darüber mit dem Architekten oder dem Bauträger sucht, spürt das später am Geldbeutel, weil der Umbauaufwand wesentlich geringer sein wird.

Doch das Traumhaus für jede Lebensphase ist im Wohnungsbestand noch immer viel zu selten. Nach einer Studie des Kuratoriums für Deutsche Altenhilfe trifft das Attribut „seniorenfreundlich“ gerade mal auf ein Prozent aller Wohnungen in Deutschland zu. Deshalb kommt auf viele betagte Häuser und Wohnungen ein zweckgebundener Umbau für den Fall eines alters- oder krankheitsbedingten Handicaps zu. Die Entscheidung, so lange wie möglich im eigenen Haus statt im Seniorenheim zu leben, sollte bereits im Berufsleben gut überlegt und eingefädelt werden. Denn nur ein individuell angepasster Zuschnitt, also kein Umgestalten nach vorgefertigten Standardkonzepten, wird die Lösung sein.

Die Optionen sind breitere Türöffnungen als die genormten, ausreichend Bewegungsflächen vor allen Türen für Rollstuhlfahrer, große stolperfreie Bäder, also mit stufenlosen Eingängen, sowie tiefer und deshalb bedienfreundlicher angebrachte Lichtschalter. Die können heute – funkgesteuert – unabhängig von Kabeln an beliebigen Positionen angebracht werden. Und das Vorteilhafte daran: Ob eine junge Mutter mit Kinderwagen, der Sprössling mit dem Spielzeugauto oder der bewegungseingeschränkte Senior, dem schon der Eintritt in die Dusche schwerfällt – allen Generationen kommen solche Erleichterungen zugute. Der Begriff barrierearm oder barrierefrei verliert dann von selbst seinen negativen Beigeschmack.

Im haustechnischen Bereich bietet sich ein ganzer Strauß von Lösungen an, angefangen von der vernetzten Kommunikation mit Familienangehörigen oder mit dem Personal in einem Pflegeheim für den Notfall. Ebenfalls vom eigenen Wohnsitz aus werden elektronisch Heizung, Türöffner, Beleuchtung und Jalousien aus der Ferne gesteuert. Das alles lässt sich heute schon über sensorgesteuerte Technik oder via Smartphone oder Tablet-PC umsetzen.

Tipps für das seniorengerechte Wohnumfeld

  • Eine vorausschauende Hausplanung bezieht Treppen mit ein, die später problemlos einen Treppenlift ermöglichen.
  • Wer im Rollstuhl sitzt, stößt überall auf Hindernisse, bei den Treppen, bei den zu schmalen Türen. Deshalb wird zum Rangieren immer eine Grundfläche von 1,50 Meter mal 1,50 Meter benötigt.
  • Auch an die Voraussetzungen für eine spätere kleine, leicht zu platzierende Rampe vom Wohnbereich nach draußen auf die Terrasse sollte gedacht werden.
  • Ungeahnte Erleichterungen bringt die Digitalisierung auch in die Wohnung, in der Menschen mit Behinderung leben. Netzwerkfähige Hausgeräte in der Küche fördern ein selbstbestimmtes Leben auch im Alter.
  • Eine wichtige Rolle in der Küche spielt die Ergonomie; die optimale Höhe der Arbeitsfläche durch eine höhenverstellbare Arbeitsplatte ist sehr praktisch.
  • Mit dem Alter steigt die Sturzgefahr. Hausnotrufsysteme unterstützen die Senioren in ihrem selbstständigen Leben und sorgen zugleich für eine Entlastung der Angehörigen.

 

Foto: Wüstenrot Bausparkasse AG

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