Volkswagen steigert Umsatz

Deutliche Steigerung bei Auslieferungen vollelektrischer Fahrzeuge geplant

VW ID Buzz Premiere im März 2022 in Dresden in Gläserner Manufaktur
VW ID Buzz Premiere im März 2022 in Dresden in Gläserner Manufaktur

VW zählt zu den wichtigsten Gewerbesteuerzahlern in Ingolstadt. Der Konzern hat nun die Geschäftszahlen 2021 vorgestellt.

immonews.IN, der Nachrichtendienst für Immobilienpreise und Mieten im Großraum Ingolstadt, zitiert aus einer VW-Pressemitteilung: Volkswagen kommt demnach im ersten Jahr seiner ACCELERATE Strategie bei der Transformation zum Tech-Unternehmen gut voran. Bei den Kernthemen Elektromobilität, Digitalisierung und neuen Geschäftsmodellen wurden im Jahr 2021 wichtige Meilensteine erreicht. Gleichzeitig hat das Unternehmen in einem herausfordernden Umfeld seine Wirtschaftlichkeit nachhaltig gestärkt. Umsatz, Rendite und operatives Ergebnis konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr trotz eines signifikanten Absatzrückgangs deutlich gesteigert werden.

„2021 war ein Ausnahmejahr. In einem extrem fordernden Umfeld sind wir nicht nur operativ auf Kurs geblieben, sondern haben auch unsere Wirtschaftlichkeit nachhaltig verbessert. Wir sind heute deutlich profitabler, krisenfester und leistungsfähiger als noch vor einem Jahr. Gleichzeitig haben wir mit der ACCELERATE Strategie unseren Wandel zum Tech-Unternehmen nochmals beschleunigt“, so Ralf Brandstätter, CEO Volkswagen Pkw. „Unsere Transformation und die Stärkung der Resilienz werden wir auch 2022 weiter konsequent vorantreiben. Allerdings sind der Verlauf des Kriegs in der Ukraine und insbesondere seine Auswirkungen auf die Lieferketten und die Weltwirtschaft insgesamt heute noch nicht absehbar. Wir haben aber 2021 robuste Grundlagen geschaffen, auch diese Krise zu bewältigen.“

Optimierte Kostenstruktur, hohe Ausgabendisziplin, guter Produktmix

In einem schwierigen Wettbewerbsumfeld lagen die Auslieferungen im Jahr 2021 mit 4,9 Millionen Einheiten um 8 Prozent unter Vorjahr (2020: 5,3 Mio.). Dennoch stieg der Umsatz um 7 Prozent auf 76,1 Milliarden Euro (2020: 71,1 Mrd. Euro). Auch das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen konnte um 2 Milliarden auf 2,5 Milliarden Euro deutlich gesteigert werden (2020: 0,5 Mio. Euro). Die operative Umsatzrendite vor Sondereinflüssen für 2021 betrug 3,3 Prozent (2020: 0,6%) und liegt damit im Zielkorridor von 3 bis 4 Prozent.

Durch eine restriktive Ausgabenpolitik konnte das Gemeinkostenziel für 2021 übererfüllt werden. Die Fixkosten lagen mehr als eine Milliarde Euro unter dem Wert des Vorkrisenjahres 2019. Gleichzeitig hat Volkswagen weiter in die großen Zukunftsthemen investiert: So floss rund jeder zweite Euro bei Investitionen sowie Forschung und Entwicklung in die Elektromobilität. Bis 2026 wird das Unternehmen 18 Milliarden Euro in Elektromobilität, Hybridisierung und Digitalisierung investieren.

Regionen Nord- und Südamerika wieder nachhaltig profitabel

„Wir haben die Transformation von Volkswagen durch gezielte Investitionen in Zukunftsprojekte konsequent vorangetrieben, die Gemeinkosten-Strukturen optimiert und mit attraktiven Produkten und einem guten Produktmix die Ergebnisqualität klar gesteigert. Zusammen mit dem Turnaround in den Regionen haben wir so 2021 die Resilienz von Volkswagen weiter gestärkt“, so Volkswagen CFO Alexander Seitz.

Die beiden Regionen Nord- und Südamerika lagen 2021 bei Umsatz und Ergebnis signifikant über dem Vorjahresniveau und kehrten erstmals seit vielen Jahren wieder in die Gewinnzone zurück. „In Nord- und Südamerika haben wir die Produktpalette konsequent auf die lokalen Marktanforderungen ausgerichtet, die Fixkosten gesenkt und die lokale Produktion angepasst. Die Regionen sind jetzt nachhaltig profitabel und haben einen starken Zukunftsplan, um ihre Wettbewerbssituation in den kommenden Jahren weiter zu verbessern“, so Ralf Brandstätter.

Wichtige Meilensteine bei Elektromobilität und Digitalisierung

Mit der im letzten Jahr vorgestellten Strategie ACCELERATE stärkt Volkswagen nicht nur seine Wettbewerbsfähigkeit, sondern beschleunigt auch den Hochlauf der Elektromobilität und die Digitalisierung.

Das Unternehmen lieferte im zurückliegenden Jahr weltweit mehr Elektrofahrzeuge aus als je zuvor: In Summe wurden über 369.000 E-Autos (+73 %) – davon rund 106.000 PHEVs (+33 %) sowie 263.000 vollelektrische Fahrzeuge (+97 %) – an Kunden und Kundinnen übergeben. Damit verdoppelte Volkswagen die BEV-Auslieferungen gegenüber dem Vorjahr.2021 wurden drei neue E-Modelle eingeführt: der ID.4 und der ID.5 – jeweils auch als Performance Variante GTX – sowie der ID.6) in China. In 2022 folgt jetzt der vor wenigen Tagen vorgestellte ID. Buzz. Der Vorverkauf startet im Mai, die ersten Fahrzeuge werden voraussichtlich im Herbst ausgeliefert.

Mit den schnell steigenden Absatzzahlen bei Elektrofahrzeugen werden auch die Produktionskapazitäten weiter konsequent ausgebaut. Nach der abgeschlossenen Umrüstung von Zwickau zu einem reinen E-Werk, gehen 2022 mit Emden, Hannover und Chattanooga (USA) gleich drei zusätzliche E-Fertigungen ans Netz.

Wichtige Meilensteine erreichte das Unternehmen auch bei der Digitalisierung: 2021 startete Volkswagen als erster Volumen-Hersteller mit Over-the-Air (OTA) Updates. Mehr als 100.000 Softwareaktualisierungen wurden in Europa bereits auf Kundenfahrzeuge aufgespielt. Noch in diesem Jahr wird OTA auch in den großen Märkten USA und China eingeführt werden. Damit schafft das Unternehmen auch international die Voraussetzung für neue Geschäftsmodelle wie Functions on Demand – also zubuchbare Services.

Mit der neuen Software ID.3.1 für alle Fahrzeuge der ID.-Familie verbessert Volkswagen das Kundenerlebnis. Die neue Software-Generation wird erstmals mit dem ID.5 und dem ID. Buzz ausgeliefert und schrittweise allen ID. Kunden zur Verfügung gestellt. Sie verkürzt die Ladezeiten, steigert den Komfort und optimiert die Bedienung.

Ein Jahr ACCELERATE Strategie: Volkswagen stärkt Wirtschaftlichkeit und beschleunigt Transformation

Wolfsburg wird Vorreiter der Entwicklung – und noch schneller

Volkswagen treibt mit ACCELERATE auch die Transformation des Stammwerkes in Wolfsburg voran. Ab 2023 wird hier mit dem ID.3

das erste vollelektrische Modell gefertigt. Ab 2026 rollt am Standort dann mit Trinity ein weiteres Elektro-Fahrzeug vom Band. Mit deutlich reduzierter Ladezeit und mehr als 700 Kilometern Reichweite. Ausgestattet mit der modernsten Software des Konzerns und bereit für das voll automatisierte Fahren, Level 4. Die Grundlage dafür ist die neue SSP-Plattform des Konzerns, die von Volkswagen in Wolfsburg entwickelt wird.

Eigens dafür plant Volkswagen für rund zwei Milliarden Euro in unmittelbarer Nähe zum Stammwerk eine eigene Fertigung. Zudem fließen 800 Millionen Euro in den Neubau des fachübergreifenden Entwicklungszentrums am Standort – den Campus Sandkamp, wo die neue Elektroplattform SSP und Trinity entwickelt werden. Entwicklung und Produktion sollen erheblich beschleunigt werden und neue Maßstäbe setzen. Das Ziel: Fahrzeuge künftig in 40 Monaten statt wie bisher in 54 Monaten und damit um 25 Prozent schneller entwickeln.

Ausblick 2022: Umsatz, Ergebnis und Auslieferungen von E-Fahrzeugen weiter steigern

Volkwagen plant im laufenden Geschäftsjahr eine deutliche Steigerung von Auslieferungen von vollelektrischen Fahrzeugen. Dazu beitragen wird auch eine verbesserte Verfügbarkeit von Halbleitern, die spätestens in der zweiten Jahreshälfte 2022 erwartet wird. Zudem geht Volkswagen von einer Steigerung des operativen Ergebnisses, des Umsatzes und der Umsatzrendite aus. „An unserem Ziel von 6 Prozent operativer Umsatzrendite in 2023 halten wir fest. Dafür wollen wir im Jahr 2022 die nächsten Meilensteine erreichen“, so Volkswagen CFO Alexander Seitz.

Diese Prognose ist allerdings abhängig vom weiteren Verlauf des Kriegs in der Ukraine und insbesondere seinen Auswirkungen auf die Lieferketten des Konzerns und die Weltwirtschaft insgesamt. Zum Zeitpunkt der Erstellung des Ausblicks besteht das Risiko, dass sich die jüngsten Entwicklungen im Krieg in der Ukraine negativ auf die Geschäftstätigkeit von Volkswagen Pkw auswirken.

 

 

 Foto: Volkswagen / Oliver Killig