Die Bereitschaft der heimischen Hauseigentümer, in energieeffiziente und klimafreundliche Technologien zur Erzeugung von Warmwasser, Heizwärme, Strom oder Wärmedämmung zu investieren, scheint momentan kräftig zu steigen. Eine aktuelle Umfrage.
Nach einer aktuellen Untersuchung von Wüstenrot* erwägen derzeit knapp 50 Prozent aller Hauseigentümer in den nächsten zwei bis drei Jahren den Einbau einer Anlage zur Erzeugung regenerativer Energie. Beflügelt durch die umfassenden staatlichen Förderprogramme könnte so der Schritt zum politischen Ziel eines nahezu klimaneutralen Wohnungsbestandes in den nächsten Jahrzehnten gelingen, so eine Pressemitteilung, die immonews.IN, dem Nachrichtendienst für Immobilienpreise und Mieten in Ingolstadt und Region, vorliegt.
An erster Stelle der geplanten Maßnahmen steht demnach bei Mehrfachnennung der Einbau einer Photovoltaik-Anlage, jeder vierte Hauseigentümer will diese Investition konkret in Angriff nehmen. Darauf folgen mit knapp 20 Prozent der Einbau eines Stromspeichers, der Einbau einer Solarthermie-Anlage (13 Prozent) und einer Wärmepumpe (10 Prozent). Ein wesentlicher Prozentsatz entfällt schließlich noch auf das Thema Biomasse: Sechs Prozent der Eigentümer erwägen den Einbau einer Pellet- oder Scheitholzheizung.
Bernd Hertweck, Vorstandsvorsitzender der Wüstenrot Bausparkasse: „Die Ergebnisse unserer Umfrage machen Mut, dass es bei der Energiewende im Wohnbereich voran geht. Das ist ein gutes Zeichen.“
Zwei Drittel der in Deutschland in Gebäuden benötigten Endenergie entfällt auf Wohngebäude und wird zum allergrößten Teil für Wärme (Heizung und Warmwasser) benötigt, Klimatisierung und Beleuchtung sind eher vernachlässigbar. Über 80 Prozent des Wohngebäudebestandes sind in Hand privater Wohneigentümer, die somit die wichtigsten Akteure für die Umsetzung der Energiewende im Immobilienbereich sind. Entsprechend große Hebelwirkungen gehen somit von ihren Vorhaben aus.
Hertweck: „Die Ergebnisse unserer Umfrage decken sich mit den Daten zur Inanspruchnahme der diversen staatlichen Förderprogramme, so dass wir insgesamt von einem gesicherten Trend sprechen können.“ Beim KfW-Förderprogramm 151 (Energieeffizient sanieren – Effizienzhäuser) stiegen die Investitionsvolumina im 1. Halbjahr 2020 um 180 Prozent gegenüber dem Vorjahr, beim Förderprogramm der Bundesanstalt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) „Heizen mit Erneuerbaren Energien“ kletterte die Zahl der Förderanträge im Vorjahresvergleich sogar um 190 Prozent auf 110.000. Bei rund der Hälfte der Fälle wurde auch die neu eingeführte Austauschprämie für Ölheizungen mitbeantragt.
Energiebewusste Hauseigentümer besitzen auch hohe Affinität zu Elektro-Autos
Eines der bemerkenswertesten Ergebnisse der Wüstenrot-Untersuchung ist die überproportionale Bereitschaft der energetisch aktiven Hauseigentümer zur Anschaffung eines Elektro-Autos. Während unter allen befragten Hauseigentümern nur rund 20 Prozent an den Erwerb eines teil- oder vollelektrisch betriebenen Fahrzeuges denken, liegt der Prozentsatz bei den Besitzern einer Photovoltaik-Anlage mit beachtlichen 38 Prozent nahezu doppelt so hoch. Auch Eigentümer, die Investitionen in Energieeffizienz konkret planen, kommen auf Werte deutlich jenseits der 30-Prozent-Marke. Hertweck: „Offensichtlich sind Hauseigentümer, die in Energieeffizienz investieren wollen oder dies bereits getan haben „Überzeugungstäter“. Das sind gute Nachrichten für den Klimaschutz und den Ressourcenverbrauch.“
* Methodik der Studie: Bundesweite repräsentative Panelbefragung durch die GMA Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung unter 1.015 Hauseigentümern von Ein- oder Zweifamilienhäusern. Erhebungszeitraum: 20. bis 26. Oktober 2020.
Foto: Wüstenrot Bausparkasse AG