Entwicklung der Schanzer Bodenpreise

Probierlweg, Große Zellgasse und das Alte Westviertel mit höchsten Werten

Richtwertkarte der Stadt Ingolstadt kann bis 24. Juli 2021 eingesehen werden
Richtwertkarte der Stadt Ingolstadt kann bis 24. Juli 2021 eingesehen werden

Probierlweg, Große Zellgasse und das Alte Westviertel weisen die höchsten Bodenrichtwerte auf. Wo es in Ingolstadt derzeit am günstigsten ist, zeigt eine aktuelle Wertermittlung.

In einer Pressemitteilung der Stadt Ingolstadt an immonews.IN, den Nachrichtendienst für Immobilienpreise und Mieten im Großraum Ingolstadt, heißt es: Der Gutachterausschuss Ingolstadt hat am 8. Juni die Bodenrichtwerte zum Stichtag 31.12.2020 beschlossen. Bodenrichtwerte sind demnach durchschnittliche Bodenwerte pro Quadratmeter Grundstücksfläche. Bei der Wertermittlung für ein konkretes Grundstück sind Abweichungen von den wertbestimmenden Eigenschaften (zum Beispiel hinsichtlich des Maßes der baulichen Nutzbarkeit) durch Umrechnungskoeffizienten oder das Anwenden von Zu- bzw. Abschlägen zu berücksichtigen.

Die Bodenrichtwerte zeigen die Entwicklung der Bodenpreise von unbebauten Grundstücken der letzten beiden Jahre. Die wesentliche Informationsgrundlage für die Ermittlung der Bodenrichtwerte ist die Kaufpreissammlung. Nach den gesetzlichen Vorschriften ist insbesondere jeder Kauf- oder Tauschvertrag von der beurkundenden Stelle in Abschrift dem Gutachterausschuss zu übersenden. Aufgabe des Gutachterausschusses und seiner Geschäftsstelle ist es, die Kaufpreissammlung zu führen und auszuwerten.

Bodenrichtwerte für baureifes Wohnbauland (außerhalb der Altstadt): Die durchschnittliche Steigerung der Bodenrichtwerte für baureifes Land liegt für 2020 bei rund zehn Prozent. Daraus lässt sich insgesamt ein Abflachen des Bodenpreisanstiegs erkennen (2018 noch durchschnittlich 17 Prozent). Bei einer differenzierteren Betrachtung ist aber auch ersichtlich, dass in den „einfachen“ Lagen, d.h. in Bereichen mit im Vergleich niedrigeren Bodenrichtwerten, ein deutlich stärkerer Anstieg der Bodenrichtwerte erfolgt (im Mittel ca. 27 Prozent) als in den „Spitzenlagen“, in denen die Bodenrichtwerte nahezu unverändert geblieben sind.

Auch zum Stichtag 31.12.2020 sind die Bodenrichtwertzonen „Probierlweg“ mit 1.500 €/m², „Große Zellgasse“ und das „Alte Westviertel“ mit jeweils 1.400 €/m² die Lagen mit den höchsten Bodenrichtwerten. Die günstigste Bodenrichtwertzone ist „Winden“ mit 480 €/m², gefolgt von Mühlhausen mit 560 €/m², „Mailing Nordost“ mit 610 €/m² sowie Pettenhofen, Irgertsheim und Niederfeld mit je 630 €/m².

Bodenrichtwerte für baureifes Wohnbauland (Altstadt): Die Bodenrichtwerte liegen in der Altstadt zwischen 1.300 €/m² und 3.750 €/m².  Zum Stichtag 31.12.2020 wurde die Zonierung der Bodenrichtwertkarte in der Altstadt an die Darstellungen der Gesamtstadt angepasst, insbesondere wurden die dargestellten Gemeinbedarfsnutzungen überprüft und sind nun ebenfalls als gesonderte Gemeinbedarfszonen hervorgehoben. Außerdem wurde das begrünte Glacis der Zone der Forstflächen Donauauen zugeschlagen. Die übrigen bisher von der Richtwertfestsetzung ausgenommen Flächen konnten entweder einer Gemeinbedarfsnutzung oder der bisher bereits umgebenden Bodenrichtwertzone zugeordnet werden.

Für die zentralen Lagen, die insbesondere durch Einzelhandelsnutzungen geprägt sind, konnte in den letzten Jahren eine Zunahme der Leerstände beobachtet werden, die sich trotz entsprechender Bemühungen der Stadt bisher nicht wesentlich verändert hat. Durch den Strukturwandel, die Unsicherheit, die mit den wohl anstehenden Nutzungsänderungen verbunden ist, sowie die pandemiebedingten Einschränkungen zum Stichtag, können die früheren Erwartungen an Renditen nicht mehr erreicht werden, sodass hier eine moderate Senkung der Bodenrichtwerte um ca. fünf Prozent vorgenommen wurde.

Für die überwiegend durch Wohnnutzung geprägten Zonen der Altstadt blieben die Bodenrichtwerte ebenso wie in den Spitzenlagen im übrigen Stadtbereich weitestgehend unverändert.  Gewerbe- und Sondergebiete: Nachdem zum letzten Stichtag keine Wertveränderung bei gewerblichen und sondergenutzten Flächen vorgenommen wurde, hat der Gutachterausschuss für den 31.12.2020 eine positive Entwicklung auch bei diesen Flächen feststellen können. Die Bodenrichtwerte wurden hier im Schnitt um ca. zehn Prozent angehoben.

Land- und forstwirtschaftliche Flächen: Die Bodenrichtwerte für landwirtschaftliche Flächen sind im gesamten Stadtgebiet Ingolstadt um ca. sieben Prozent gestiegen.  Die Bodenrichtwerte für die beiden zum Stichtag 31.12.2018 neu aufgenommenen forstwirtschaftlichen Flächen wurden zum 31.12.2020 auf 2 €/m² festgelegt und damit um rund sechzig Prozent gesenkt. Hierbei ist zu beachten, dass der Wert entsprechend der Bodenrichtwertrichtlinie für unbestockte Forstflächen auszuweisen ist. Nachdem solche Verkäufe im Stadtgebiet nicht existieren, handelt es sich um einen anteiligen Ansatz aus dem Verkauf von bewaldeten Flächen.

Die Bodenrichtwertkarte zum Stichtag 31.12.2020 hängt ab Donnerstag, 24. Juni bis zum 26. Juli im Technischen Rathaus, im 1.OG vor den Räumen der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses (Zimmer 119 und 120) zur Einsichtnahme aus.

 

Foto: Eisenhans/fotolia