Ingolstadt ist beliebt und als Arbeits- und Wohnort enorm gefragt. Seit Jahren steigen die Zuzüge kontinuierlich an – und der Trend wird auf absehbare Zeit anhalten. Das ist natürlich sehr erfreulich, dennoch muss gerade auf den parallel steigenden Bedarf an Wohnungen regiert werden. Die Stadt tut dies mit dem Sonder-Bauprogramm Ingolstadt 20/20. “Die Stadt wird deutlich mehr Bauland ausweisen. Für junge Familien, Azubis, Studenten, aber auch für alle anderen muss ausreichender Wohnraum zur Verfügung stehen. Wichtig sind mir insbesondere auch die Belange unserer sozial Schwachen, die bei mir immer wieder nach Wohnraum fragen. Die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft wird deshalb ihr Bauprogramm verdoppeln und bis 2020 mehr als 1.600 Wohnungen fertigstellen.
Doch auch jetzt liegen die Wohnungsbaugenehmigungen auf einem Rekordniveau. Gab es im Jahr 2007 noch für 651 Wohnungen eine Bauerlaubnis, so waren es 2014 bereits 1.526. Aufgrund der hohen Nachfrage kommt es im Baugewerbe aktuell aber leider zu Engpässen und Bauverzögerungen. Die Folge: Der so genannte “Bauüberhang” (genehmigte, aber noch nicht fertig gestellte Wohnungen) steigt an, es vergeht mehr Zeit zwischen Genehmigung und Baufertigstellung. So ist auch zu erklären, warum die Zahl der fertig gestellten Wohnungen im Jahr 2014 mit 881 gegenüber den Baugenehmigungen der Vorjahre noch relativ niedrig geblieben ist.
Die gute Nachricht dabei: Trotz – oder gerade wegen – dieser Verzögerungen standen 2015 mehr Wohnungen zur Fertigstellung an, als in den Vorjahren. Laut dem Landesamt für Statistik sind 2014 in Ingolstadt 11,1 neue Häuser beziehungsweise Wohnungen je 1.000 Einwohner genehmigt worden – das ist der höchste Wert unter allen Städten und Landkreisen im Freistaat. Zur Entspannung auf dem Wohnungsmarkt werden auch Großprojekte, die sich aktuell im Bau befinden, beziehungsweise kurz vor der Fertigstellung befinden, beitragen. Zu nennen wären hier etwa die GWG-Engagements an der Hinteranger- und der Peisserstraße, aber auch die “Ingohöfe” an der Harderstraße und das Areal des “Alten Krankenhauses” an der Sebastianstraße.
Neben dem Zuzug hat der gestiegene Wohnungsbedarf auch weitere Gründe: So wohnen in den Ingolstädter Haushalten immer weniger Personen auf einer größeren Wohnfläche. Ende des vergangenen Jahres gab es in Ingolstadt insgesamt etwa 63.000 Haushalte/Wohnungen. Mit 42 Prozent haben Einpersonenhaushalte dabei den größten Anteil. Das ist weniger als in den meisten anderen bayerischen Großstädten, dort liegt der Anteil der Single-Haushalte meist bei über 50 Prozent.
Foto: Stadt Ingolstadt/Pöhlmann
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