Die durchschnittlichen Kosten für eine Studentenunterkunft in Ingolstadt liegen deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt. In einer aktuellen Studie werden die Preise für ein Ingolstädter WG-Zimmer mit 413 Euro angegeben. Zumeist ist die Wohngemeinschaft jedoch günstiger als eine Singlewohnung.
Die meisten Studierenden, die sich zum Start des neuen Semesters auf Wohnungssuche in deutschen Hochschulstandorten begeben, bekommen bei der Suche nach der passenden Unterkunft deutlich mehr Probleme als im Vorjahr. „Denn im Vergleich zum Herbst 2015 hat sich die Wohnsituation für Studierende in 52 von 91 Hochschulstandorten verschlechtert“, lautet das Fazit einer vom Moses Mendelssohn Institut (MMI) in Kooperation mit dem Immobilienportal WG-Gesucht.de durchgeführten Untersuchung aller Universitätsstädte mit mehr als 5000 Studierenden.
Ermittelt wird für alle Städte ein Anspannungs-Index für den studentischen Wohnungsmarkt (siehe Grafik). Dieser kann maximal 100 Punkte betragen. „Mit diesem vierten Scoring in Folge konnte auch die Langfristigkeit des Trends belegt werden“, sagt Dr. Stefan Brauckmann, Direktor des Moses Mendelssohn Instituts: „Seit 2013 stieg der Anspannungs-Index deutschlandweit kontinuierlich an, deutlich überdurchschnittlich dabei in großen Metropolen und in international anerkannten Universitätsstädten.“
Detailliert untersucht wurden für die Analyse wie in den Jahren zuvor jeweils 23 Faktoren von den WG-Preisen über das Immobilien- Angebot, die Entwicklung der Studierenden- und Erstsemester-Zahlen, die Altersstruktur der Bewohner bis hin zur Attraktivität von Universität und Stadt für in- bzw. ausländische Studierende. In Auftrag gegeben wurde die Analyse vom Immobilienentwickler GBI AG.
Für Ingolstadt berechneten die Marktforscher eine Durchschnittsmiete in einer Wohngemeinschaft von 413 Euro, was im bundesweiten Vergleich Platz 6 bedeutet. Der Mittelwert für Deutschland beträgt 349 Euro. Spitzenreiter ist die bayerische Landeshauptstadt München mit 560 Euro Mietpreis.
Wie bereits berichtet waren in Ingolstadt Im Wintersemester 2015/16 insgesamt über 6.300 Studierende eingeschrieben. Im Fünf-Jahres-Vergleich zum Wintersemester 2010/11 ist das eine Steigerung um etwa 52 Prozent. Nach Angaben der Stadt Ingolstadt ist die Zahl der Studentenwohnungen auf 1.841 Wohnräume und Appartements gestiegen (plus 84 Prozent in den letzten 6 Jahren).
Im Mietpreis-Check Unistädte von immowelt.de, der kürzlich veröffentlicht wurde, wird darüber hinaus eine Unterkunft in einer Wohngemeinschaft empfohlen. In 61 von 65 untersuchten Hochschulstandorten ist demnach ein WG-Zimmer im Vergleich zur Singlewohnung günstiger: Studenten könnten bis zu 40 Prozent Miete sparen, heißt es in einer Pressemitteilung. Ausgewertet wurden die Angebots-Kaltmieten in 65 Unistädten mit mehr als 10.000 Studierenden. Am größten ist laut immowelt.de die Ersparnis in Siegen: Für eine Singlewohnung (bis zu 40 Quadratmeter) fallen im Median 9,90 Euro pro Quadratmeter an, während es bei einer WG-tauglichen Wohnung (80 bis 120 Quadratmeter) lediglich 5,90 Euro sind. Somit können Studenten 40 Prozent der Mietkosten sparen.
Grafik: GBI AG
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