Stühlerücken im Rathaus

Wachstum in Ingolstadt erfordert neue Struktur der Verwaltung

„Wir geben Vollgas!“
„Wir geben Vollgas!“

Die Stadt Ingolstadt reagiert auf das Wachstum der oberbayerischen Großstadt: Mit einer neuen Verwaltungsstruktur will sich die Kommune für die Herausforderungen wappnen.

In einer Pressemitteilung kündigt Oberbürgermeister Dr. Christian Lösel strukturelle Neuausrichtungen innerhalb der Verwaltung und der städtischen Tochtergesellschaften an: „Das Wachstum der Stadt Ingolstadt bleibt ungebremst. Steigende Einwohnerzahlen machen den weiteren beständigen Ausbau der Infrastruktur (Kinderbetreuung, Schulen, Verkehr, Wohnungsbau, etc.) nötig. Das bedeutet deutlich gestiegene Arbeitsanforderungen an die Stadtverwaltung in all ihren Bereichen“, so der Oberbürgermeister. „Mir ist es wichtig, dass wir auch unsere Verwaltung bestmöglich für die Zukunft aufstellen und bestehende Strukturen an die Anforderungen einer prosperierenden Großstadt anpassen. Nur so kann eine Kommune auch bürgernah bleiben und sich um die Interessen der Bevölkerung bestmöglich kümmern.“ Deshalb habe er dem Stadtrat bereits im Dezember eine Umstrukturierung im Bereich der Referate IV und V vorgeschlagen.

Aber auch in der Organisationsstruktur der Stadtspitze will er Veränderungen vornehmen. Bürgermeister Albert Wittmann werden zusätzliche Verantwortlichkeiten zugewiesen – so soll er künftig die vom Oberbürgermeister angestoßenen Reformen in den Unternehmen mit städtischer Beteiligung unterstützen und sich deren Neuausrichtung und strukturellen Stärkung verstärkt widmen. Hierfür ist es aber zunächst nötig, im Ressort Finanzen (Referat II) die Stelle des Referenten neu zu besetzen, der/die sich künftig um das operative Geschäft kümmern wird.

Das Aufgabenspektrum von Bürgermeister Wittmann wird breiter aufgestellt und noch stärker ressort- und unternehmensübergreifend ausgerichtet.

Bürgermeister Albert Wittmann
Bürgermeister Albert Wittmann

Diese breite Ausrichtung entspricht dem Organisationsmodell vieler anderer bayerischer Großstädte. „Die bewährte und exzellente Finanzpolitik von Bürgermeister Wittmann soll weiterhin im Referat für Finanzen fortgesetzt werden. Als Bürgermeister hat Albert Wittmann weiterhin die politische Verantwortung, im Tagesgeschäft schaffen wir für ihn aber erhebliche Entlastung, um die neuen Aufgaben wahrnehmen zu können“, so Oberbürgermeister Dr. Christian Lösel.

Bereits bestehende Strukturen im Referat II sollen weitestgehend erhalten bleiben, so dass sich die zusätzlichen Personalkosten im vertretbaren Rahmen halten werden. Neben den strukturellen Veränderungen in der Verwaltung wurden vom Oberbürgermeister bereits viele Maßnahmen eingeleitet, um mit transparenten Grundlagen, verbesserten Strukturen und neuen Kontroll-Mechanismen mögliche Fehlentwicklungen im Bürgerkonzern künftig vermeiden zu können.

So wurde vom OB bereits im 1. Quartal 2016 der Auftrag erteilt, bestehende Compliance-Regelungen, die je nach Unternehmen unterschiedlich gestaltet waren, durch ein neues, einheitliches Regelwerk für den gesamten Bürgerkonzern zu ersetzen. Mit der Erarbeitung sind der Bayerische Kommunale Prüfungsverband und das städtische Rechtsamt seit April 2016 beauftragt. Auch die Stellung von Innen-Revisoren und Compliance-Beauftragten wird deutlich gestärkt, sie berichten künftig unmittelbar dem gesamten Aufsichtsrat. Neue, moderne Vergabe-Vorschriften werden erarbeitet und kommen ab Ende des Jahres allgemein im Bürgerkonzern zur Anwendung. Die Prüfungstätigkeit von Beteiligungsmanagement und Rechnungsprüfungsamt soll weiter verstärkt werden. Die Umsetzung dieser Maßnahmen soll Bürgermeister Wittmann überwachen.

Eine weitere Veränderung kündigt der Oberbürgermeister für den Bereich der Stiftungsverwaltung an. Da der bisherige Stiftungsreferent Helmut Chase im August in den Ruhestand treten wird, sollen alle von der Stadt Ingolstadt verwalteten Stiftungen künftig bei der Beteiligungsmanagerin Andrea Steinherr gebündelt werden. „Ich danke dem bisherigen Verantwortlichen, Helmut Chase, für seine jahrelange zuverlässige und gute Arbeit und Frau Steinherr dafür, dass Sie diese wichtige und lobenswerte Aufgabe nun künftig übernehmen wird. Sie bringt nicht nur Engagement und Begeisterung für die Sache mit, sondern ist durch ihre Ausbildung als Steuerberaterin auch beruflich qualifiziert“, so Christian Lösel. Von der Stadt werden u.a. folgende Stiftungen verwaltet: Waisenhausstiftung, Stiftung-van-Schoor, Heilig-Geist-Stiftung und die Elisabeth-Hensel-Stiftung.

Bereits angekündigt wurde die Verlagerung des Amts für Jugend und Familie aus dem Referat IV (Referent Gabriel Engert) in das Referat V (Referent Wolfgang Scheuer). Hierdurch wird die Referatsleitung um Gabriel Engert für ihre zukünftigen Aufgaben entlastet. Das Referat IV umfasst damit zukünftig die frühkindliche Bildung (Amt für Kinderbetreuung und vorschulische Bildung), die schulische Bildung (Schulverwaltungsamt) sowie die kulturelle Bildung (Kulturamt, Veranstaltungs-GmbH, Museen etc.), während das Referat V die Themenbereiche Sozialamt, Sportamt und Jugendamt beinhalten wird. Auch das Bürgerhaus soll vom Referat IV in das Referat V umorganisiert werden.

Damit erhält Schul- und Kulturreferent Gabriel Engert zukünftig größere Freiheiten, um sich um den 180 Millionen Euro fassenden Schulentwicklungsplan, den Kita-Ausbau, den Baufortschritt des MKKD sowie den Bau der Kammerspiele und die Sanierung des Theaters zu kümmern.

Die Umorganisation ist zum 1. Juli 2017 vorgesehen. Organisationsreferent Christian Siebendritt ist mit der Erarbeitung einer entsprechenden Sitzungsvorlage für den Stadtrat beauftragt.

Foto: Stadt Ingolstadt

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