Zum Jahresende 2016 waren in Ingolstadt mehr als 135.000 Einwohner gemeldet. Sehr hohes Bevölkerungswachstum gab es im Monikaviertel, in Hollerstauden und in Etting West. Eine aktuelle Übersicht zeigt, wie sich die Stadtteile entwickelt haben.
Das Melderegister der Stadt Ingolstadt gibt den aktuellen Einwohnerstand mit 135.126 Personen an (Stand 31. Dezember 2016). In einer Pressemitteilung und im Internet werden nun Detailinformationen zu der Bevölkerungsentwicklung veröffentlicht.
Die Stadtbezirke Nordost, Nordwest, Südost und mittlerweile auch Mitte haben die meisten Einwohner. Den stärksten Zuwachs der letzten zehn Jahre hatte der Südosten zu verzeichnen, danach kommen fast gleichauf Mitte und Friedrichshofen-Hollerstauden. Kein Stadtbezirk nahm an Einwohnern ab, aber der Nordwesten und Oberhaunstadt hatten die geringste absolute Zunahme an Einwohnern. Prozentual sind Etting und Friedrichshofen-Hollerstauden mit einem Plus von über 20% am stärksten gewachsen. Bei den Bevölkerungszunahmen im Südosten, in Friedrichshofen-Hollerstauden, im Süden und in Mailing ist zu beachten, dass ein Teil dieser Zunahmen den Aufnahme- und Rückführungseinrichtungen bzw. Gemeinschaftsunterkünften von Geflüchteten und Asylbewerbern zuzuschreiben ist.
Die höchsten Anteile der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren findet man im Stadtbezirk West sowie in Etting, auch im Nordwest und im Süd sind noch überdurchschnittlich hohe Anteile zu sehen. Schlusslichter beim Anteil der jüngsten in der Bevölkerung sind die Stadtbezirke Mitte, Friedrichshofen-Hollerstauden und Münchener Straße Dafür findet man im Stadtbezirk Mitte den mit Abstand höchsten Anteil der 18 bis unter 30- Jährigen, deren Anteile dagegen in den Stadtrandbezirken West, Etting und Süd sowie im Südosten sehr niedrig sind. Sehr hohe Anteile der Altersgruppe 30 bis unter 45 Jahren wohnen in Mitte, Etting und Friedrichshofen-Hollerstauden, Südwest und West bilden hier das Schlusslicht. Jeweils rund 30% der Bevölkerung sind in den Stadtbezirken Südwest, West und Süd zwischen 45 und unter 65 Jahren. In Mitte, Nordwest, Nordost und FriedrichshofenHollerstauden sind es jeweils nur um 25%. Die Generation 65+ ist überdurchschnittlich im Südwesten (über 20%) und in Oberhaunstadt (knapp 20%) wohnhaft, im Westen, im Südwesten und im Süden sind die Anteile jeweils um 16% am niedrigsten.
Die Zahl der Haushalte korrespondiert sehr stark mit der Zahl der Einwohner in den verschiedenen Stadtbezirken, aber doch gibt es deutliche Unterschiede. Die durchschnittliche Zahl der Personen je Haushalt variiert von 1,8 (Mitte) bis 2,5 (West). Neben Mitte haben auch Friedrichshofen-Hollerstauden und Münchener Straße weniger Einwohner pro Haushalt als der städtische Durchschnitt mit 2,1 Personen. Neben dem höchsten Wert der Haushaltsgröße im Westen wohnen auch in Etting, Mailing und Süd 2,3 bzw. 2,4 Personen im Durchschnitt in jedem Haushalt. Die Haushaltsgröße korreliert direkt mit dem prozentualen Anteil der Haushalte mit Kindern an allen Haushalten. In Mailing ist der Prozentwert der Haushalte mit Kindern durch die Unterkünfte für Geflüchtete und Asylbewerber etwas nach unten gedrückt. In absoluten Zahlen betrachtet, gibt es die meisten Haushalte mit Kindern auch in den Stadtbezirken mit den meisten Einwohnern.
Mehr als 5 000 Einwohner gibt es in den zentralen Stadtvierteln mit dichter Bebauung. Die kleinsten Unterbezirke bezüglich der dort Wohnenden sind die Ortsteile Pettenhofen, Mühlhausen und Winden am westlichen und südlichen Stadtrand sowie die Altstadt SO und das Gewerbegebiet Nord (um ehem. Marktkauf, Bauzentrum Mayr). Sehr hohe Zuwächse an Einwohnern gab es im Monikaviertel (u. a. Pioniergelände), in Hollerstauden und in Etting West. Auch im Bahnhofsviertel und in der Altstadt SW gab es ein Plus von mehr als 500 Einwohnern. Vor allem im Nordwesten verloren die Unterbezirke Piusviertel und AUDI-Bezirk deutlich an Einwohnern. Die kleineren Ortsteile Niederfeld, Mühlhausen und Rothenturm hatten ein sehr starkes prozentuales Wachstum, der Wert für die Gaimersheimer Heide resultiert aus dem niedrigen Anfangswert 2006. Neben dem AUDI-Bezirk hatten auch die Unterbezirke Brückenkopf, Knoglersfreude und Winden einen hohen prozentualen Bevölkerungsschwund. Der Wert für das Gewerbegebiet Nord ist zwar mit minus 16% sehr negativ, bezieht sich aber nur auf einen Einwohnerverlust von 19 Personen in zehn Jahren.
Die kleineren Ortsteile am Stadtrand, vor allem diejenigen mit neueren Baugebieten, wie Mühlhausen, Seehof, Niederfeld, Gaimersheimer Heide und Dünzlau haben einen hohen Anteil an Kindern und Jugendlichen, die Altstadtbezirke und der Brückenkopf bilden hier das Ende. Bei den 18 bis unter 30-Jährigen dagegen stehen die vier Unterbezirke der Altstadt mit Anteilen bis 30% an der Spitze, fünf Unterbezirke an der Peripherie weisen teils nur ein Drittel diese Anteils auf. Die geringsten Anteile an Personen im Alter von 30 bis unter 45 Jahren findet man in einigen mehr ländlich strukturierten Unterbezirken am Rand des Stadtgebiets, hohe Anteile unter anderem in zwei Unterbezirken der Altstadt und in mehr zentral gelegenen Unterbezirken. Die 45- bis unter 65-Jährigen sind anteilsmäßig wiederum mehr im dörflichen Umland der Kernstadt stark, die Altstadt weist die niedrigsten Anteile aus. Die ältere Generation ab 65 Jahren ist mit hohen Anteilen in älteren Unterbezirken wie Haunwöhr, Kothau und Müllerbadsiedlung, aber auch in der Altstadt NW und in der RichardStrauss-Straße zu finden. Niedrige Anteile findet man sowohl bei einigen zentralen als auch bei Unterbezirken am Stadtrand.
Die meisten Personen je Haushalt – das korreliert mit den Anteilen der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren – sind in den Stadtrandlagen in kleineren Ortsteilen zu finden. Die Altstadtgebiete und daran anschließende zentrale Unterbezirke weisen dagegen eine sehr geringe Haushaltsgröße auf. Die Zahl der Haushalte mit Kindern korreliert sehr stark mit der Zahl der in den Unterbezirken wohnenden Personen. Bei den prozentualen Anteilen der Haushalte mit Kindern weisen die Altstadtgebiete wieder wie bei den Anteilen der unter 18-Jährigen die niedrigsten Werte auf. Spitzenreiter hierbei sind wieder die kleinen Ortsteile am Stadtrand.
Mit Ausnahme der Ortsteile Knoglersfreude und Seehof wurden alle größeren amtlich benannten Ortsteile in Ingolstadt (insgesamt 42) auch als Unterbezirke jährlich statistisch ausgewertet. Nun wurden diese beiden Unterbezirke neu angelegt: Der neue Unterbezirk 054 Knoglersfreude entstand aus dem aufgelösten fast unbewohnten Unterbezirk 054 Buschletten und allen Gebieten der Gemarkung Ingolstadt des Unterbezirks 053 Hundszell, der flächenmäßig etwa halbiert wurde.
Foto: immonews.IN/Michael Stadik
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