Mit einem Zukunftspakt will Volkswagen das Fundament dafür legen, die Wettbewerbsfähigkeit der Marke deutlich zu steigern. Im Rahmen einer Betriebsversammlung am heutigen Donnerstag im Werk Wolfsburg informierte das Management über den Stand der Verhandlungen.
In einer Pressemitteilung informiert Volkswagen über eine Betriebsversammlung am heutigen Donnerstag, 20. Oktober 2016, im Werk Wolfsburg. Demnach nahmen der Vorstandsvorsitzende der Marke Volkswagen, Dr. Herbert Diess, der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Bernd Osterloh und Personalvorstand Dr. Karlheinz Blessing teil. Sie betonten, der Zukunftspakt könne die Marke Volkswagen nachhaltig wettbewerbsfähiger machen.
In Ingolstadt ist der Konzern einer der größten Gewerbesteuerzahler. Die VW-Krise hinterlässt bereits Spuren in der oberbayerischen Großstadt.
Der Vorsitzende des Markenvorstands, Dr. Herbert Diess, sagte in seiner Rede bei der Betriebsversammlung vor rund 20.000 Beschäftigten: „Der Zukunftspakt legt das Fundament dafür, die Wettbewerbsfähigkeit der Marke Volkswagen deutlich zu steigern.” Volkswagen werde die Produktivität nachhaltig erhöhen, Bürokratie abbauen, Elektromobilität, Digitalisierung und automatisiertes Fahren zu Kernkompetenzen des Unternehmens machen.
Mit Blick auf Beschäftigung und die Zukunft der Standorte sagte Diess: „Wir müssen die Mannschaft verkleinern, aber es wird keine Entlassungen geben. Zugleich bieten wir für jeden Standort eine Zukunftsperspektive an. Und zwar eine handfeste, realistische Perspektive, die sich im harten Wettbewerb unserer Branche auch durchsetzen lässt. Wir bremsen den Ausbau konventioneller Technologien, investieren dafür aber in Zukunftstechnik wie die E-Mobilität, die digitale Vernetzung, neue Mobilitätsdienste.”
Gesamtbetriebsratsvorsitzender Bernd Osterloh betonte: „Betriebsbedingte Kündigungen wird es nicht geben und an bestehenden Tarifverträgen wird nicht gerüttelt. Aber wenn es darum geht, Volkswagen in eine neue Zukunft zu lenken, die unsere Arbeitsplätze dauerhaft sicher macht, dann können wir darüber reden. Denn wir sind sicher, dass unsere Belegschaft dazu bereit ist, die schwierige Situation wie schon so oft in unserer Unternehmensgeschichte gemeinsam zu meistern. Aber nur, wenn wir für alle Standorte eine klare Zukunftsperspektive, neue Produkte und damit langfristig sichere Arbeitsplätze erhalten. Sonst wird es mit dem Zukunftspakt nichts.”
Personalvorstand Dr. Karlheinz Blessing sagte in einer anschließenden Talkrunde: „Wir machen die Marke Volkswagen und ihre Standorte fit für die Zukunft. Nachhaltigen Erfolg haben wir aber nur, wenn auch die Belegschaft fit ist für die künftigen Herausforderungen – und wenn sie bereit ist zu Veränderungen. Deshalb werden wir unsere Beschäftigten für neue Technologien qualifizieren, für die Digitalisierung und für Aufgaben in neuen Geschäftsfeldern.” Zur Reduzierung von Arbeitsplätzen erläuterte Blessing: „Wo Aufgaben entfallen, werden wir Stellen nicht wieder besetzen. Wir nutzen die Altersstruktur der Belegschaft, außerdem steht uns mit der Altersteilzeit ein sehr wirksames Instrument zu Verfügung. Fest steht ebenso: Wo zukunftsorientierte Aufgaben entstehen, werden wir auch neue Arbeitsplätze schaffen.”
In Medienberichten ist die Rede davon, dass Tausende VW-Fachkräfte fünf Stunden mehr Arbeitszeit pro Woche leisten sollten. Angeblich ist für die Mitarbeiter in der Technischen Entwicklung (TE) von VW die 40-Stunden-Woche vorgeschlagen worden. Bisher gilt für sie laut Haustarif in aller Regel eine 35-Stunden-Woche.
Foto: Volkswagen AG
Kommentar hinterlassen