„Bauen, bauen und nochmals bauen!“

Rede von Oberbürgermeister Dr. Christian Lösel beim Neujahrsempfang 2018 der Stadt Ingolstadt

"Eine anhaltende Attraktivität von Stadt und Region als Ort für Arbeiten, Wohnen und Leben"
"Eine anhaltende Attraktivität von Stadt und Region als Ort für Arbeiten, Wohnen und Leben"

„Bauen, bauen und nochmals bauen!“ Unter diesem Motto will die Stadt Ingolstadt weiterhin bezahlbaren Wohnraum schaffen. In seiner Rede beim Neujahrsempfang 2018 kündigte Oberbürgermeister Dr. Christian Lösel weitere politische Schwerpunkte an.

Die Rede von Oberbürgermeister Dr. Christian Lösel im Original:

Ingolstadt entwickelt sich weiterhin mit einer hohen Geschwindigkeit – bereits in wenigen Tagen werden wir wohl den 137.000. Einwohner begrüßen können. Anfang 2017 waren es noch 135.000.

Dieses Wachstum ist einerseits natürlich erfreulich, denn es zeigt die anhaltende Attraktivität von Stadt und Region als Ort für Arbeiten, Wohnen und Leben.

Andererseits aber erfordert das Wachstum unser beständiges Bemühen, es bestmöglich zu gestalten. Zum Wohle der Bevölkerung die Infrastruktur auszubauen, neue Wohnungen und Schulen zu errichten, Fragen des Verkehrs zu lösen, usw.

Das bedeutet viel Einsatz von vielen Menschen und es ist wahrlich kein Spaziergang, es ist tagtäglich harte Arbeit. Doch sie zahlt sich aus.

2017 konnten wir wichtige Weichen stellen, auf die ich gleich noch näher eingehen möchte.

Jedoch bei aller Freude über viele positive Momente des vergangenen Jahres, hat uns das Jahr 2017 auch Anlass zur Trauer gegeben.

Mit Erich Kellerhals ist Ende Dezember einer der großen Söhne dieser Stadt gestorben. Er war eine der herausragenden Unternehmerpersönlichkeiten der deutschen Nachkriegsgeschichte.

Mit einem neuen Einzelhandelskonzept haben er und seine Mitstreiter von Ingolstadt aus mit dem MediaMarkt eine weltweit erfolgreich agierende Firma begründet. Mit ihrem Engagement leisteten sie auch einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung unserer Stadt zum modernen Wirtschaftsstandort.

Erich Kellerhals ist dabei seiner Geburtsstadt Ingolstadt vielfach eng verbunden geblieben. Unter anderem hat er sich als einer der Gründer der Bürgerstiftung um soziale und kulturelle Belange von Stadt und Bürgern in sehr hohem Maße verdient gemacht.

Am vergangenen Freitag haben wir im Dom zu Salzburg von ihm Abschied genommen.

Abschied nehmen mussten wir 2017 auch von Heinrich Sandner. Noch im April konnten wir mit ihm den 50. Geburtstag seiner Mittelbayerischen Ausstellung, der miba, feiern. Im Juni ist der überregional bekannte Messeveranstalter plötzlich und unerwartet gestorben. Neben seiner beruflichen Tätigkeit war er ehrenamtlich in vielfältiger Weise in unserer Stadtgesellschaft aktiv und hat hier bleibende Spuren hinterlassen.

Auch um eine herausragende Künstlerpersönlichkeit mussten wir trauern. Mit Professor Alf Lechner ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen Bildhauer Deutschlands gestorben. Seine massiven Skulpturen haben dazu beigetragen, Ingolstadt in der Kunstwelt überregional bekannt zu machen. Er war Träger der goldenen Bürgermedaille. Durch sein Museum und seine Skulpturen im öffentlichen Raum wird er in Ingolstadt präsent und lebendig bleiben.

Kurz vor dem Jahreswechsel hat uns eine weitere Todesnachricht erschüttert – ich bin mir sicher, viele von Ihnen waren – wie auch ich – tief betroffen. Heribert Fastenmeier, der ehemalige Geschäftsführer unseres Klinikums, hat sich in Untersuchungshaft das Leben genommen.

Mit Bestürzung und Trauer haben wir dies aufgenommen – besonders jene von uns, die ihn näher kannten und persönlich mit ihm zusammengearbeitet haben.

Hervorzuheben bleiben seine Leistungen als langjähriger Geschäftsführer und seine vielen Verdienste um das Klinikum und dessen positive Entwicklung.

Allen Verstorbenen des vergangenen Jahres gilt unser Gedenken und die Anteilnahme für die Angehörigen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

lassen Sie mich zum Ermittlungskomplex Klinikum noch anfügen: Der unabhängige Ombudsmann des Klinikums hatte Anfang 2016 offen Fragen aufgeworfen und an die Staatsanwaltschaft geleitet. Ab diesem Zeitpunkt oblag die Ermittlung nur und ausschließlich den unabhängigen Strafverfolgungsbehörden. Die strafrechtliche Ermittlung ist nicht Aufgabe des Klinikums oder seiner Gremien – und sie ist auch nicht Aufgabe der Politik.

Wir, die Öffentlichkeit, können darauf vertrauen, dass diese staatliche Aufarbeitung gründlich, sorgsam und unabhängig geschieht, dass wir Antworten auf offene Fragen erhalten werden, damit wir zu einer Bewertung und anschließend zu einem Abschluss kommen können. Dass dies seine Zeit dauert ist verständlich -schließlich liegen die Anfänge teilweise ein knappes Jahrzehnt, teilweise aber auch knapp eineinhalb Jahrzehnte zurück.

Wichtig ist mir dabei einmal mehr zu betonen, dass die im Raum stehenden Vorgänge nichts mit der sehr guten medizinischen Versorgung zu tun haben, die im Klinikum Tag für Tag geleistet wird. Ich möchte daher den rund 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ausdrücklich danken, dass sie unbeirrt und mit großem Einsatz für eine Gesundheitsversorgung der Bürgerinnen und Bürger in höchster Qualität sorgen!

Hierauf können wir vertrauen, meine Damen und Herren, bei einem Unfall, bei schwerer Krankheit und in Not – es ist immer jemand da, um uns zu helfen. Am Wochenende, nachts, an Feiertagen.

Das gilt übrigens nicht nur für das Klinikum, das gilt für alle Blaulichtorganisationen – im Rettungsdienst, bei der Feuerwehr und bei der Polizei. Sie alle leisten in unserer Stadt eine hervorragende Arbeit!

Und wir haben kein Verständnis für diejenigen, die deren Arbeit behindern oder die Rettungskräfte tätlich angreifen!

Mehrfach habe ich, haben wir, betont, dass wir an der Seite unserer Einsatzkräfte stehen. Wir wollen jene unterstützen, die uns schützen und uns helfen!

Das gilt ganz besonders auch für unsere Polizei.

Damit in einer wachsenden Region die ständig steigenden Anforderungen an die Polizei (die Stichworte sind: FC und ERCI-Spiele, mehr Einwohner, Transitzentrum) – bewältigt werden können. Aber auch, damit eine verstärkte Polizeipräsenz zum wichtigen subjektiven Sicherheitsgefühl unserer Bevölkerung beiträgt.

Mehrfach haben wir die Staatsregierung aufgefordert, hier tätig zu werden. Im Frühjahr soll nun eine weitere Personal-Zuteilung erfolgen.

Wir betrachten dies als guten Anfang, werden aber nicht müde, sehr geehrter Herr Polizeipräsident Gietl, uns für eine weitere Aufstockung ihrer Mannschaft stark zu machen.

Ingolstadt steht dank Ihrer Leistung sehr sicher da, wir wollen aber, dass es noch sicherer wird.

Innenminister Herrmann, das hat er mir beim NJ-Empfang des Ministerpräsidenten am Freitag noch einmal versichert, steht zu seiner Zusage: Sobald im Herbst 2019 die bereits eingestellten Beamten ihre Ausbildung beendet haben, wird es für den Raum Ingolstadt eine „überproportionale Zuweisung geben“.

Herr Innenminister, wir nehmen Sie beim Wort!

Liebe Gäste,

im Dezember hat der Stadtrat – ein weiteres Mal einstimmig – den Haushalt für 2018 verabschiedet. Dafür ein herzliches Dankeschön an den gesamten Stadtrat!

Entschieden investieren wir damit in die Zukunft Ingolstadts und sorgen dafür, dass die Menschen in unserer Heimat-Stadt einen optimalen Rahmen für ihre Lebensgestaltung finden.

Sie alle tragen zu diesem Erfolg bei: Vertreter erfolgreicher Unternehmen, tüchtige Mittelständler, engagierte Selbstständige, fleißige Handwerker und natürlich viele motivierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

Unser gemeinsamer Erfolg zeigt, dass die Bemühungen Vieler in dieser Stadt erfolgreich sind. Er zeigt aber auch, dass sich Ingolstadt durch solide, souveräne und verlässliche Politik prächtig entwickelt.

Das schafft Lebensqualität, auf die unsere Bevölkerung berechtigten Anspruch hat.

Wir gemeinsam bewältigen derzeit das größte Bauprogramm in unserer Stadt-Geschichte! Über 1 Milliarde Euro wird in den nächsten Jahren verbaut!

Eines der größten Themenfelder ist dabei „Bauen für Bildung“.

Für den Neubau, für Erweiterungen und Sanierungen unserer Schulen und Kindertagesstätten investiert der Stadtrat alleine bis 2021 186 Millionen Euro!

Nahezu überall wird geplant, saniert, ausgebaut, neugebaut!

Und auch bei der Sanierung der Fenster des Katharinen-Gymnasiums geht es jetzt zügig voran: Letzte Woche haben wir uns mit Denkmalschutz und Urheberrechtsvertreter geeinigt. In dieser Woche werde ich die dringliche Anordnung für die Auftragsvergabe unterschrieben – die Sanierungsarbeiten können somit noch im Januar beginnen. Lieber Herr Direktor Schweiger, ein gemeinsamer Herzenswunsch von Schule und Stadtrat geht in Erfüllung.

Unsere Kinder sollen unter den besten Bedingungen lernen können. Wir wollen ihnen ein optimales Umfeld und größtmögliche Chancengleichheit vom ersten Schultag bis zum Bildungsabschluss bieten. Unsere Kinder sollen auf unseren Schultern stehen!

Sie sollen sagen: „Unsere Eltern und Großeltern haben uns die bestmögliche Unterstützung gegeben, die man sich als Kind nur wünschen kann!“

Das anhaltende Bevölkerungswachstum und weiter erfreulich steigende Geburtenzahlen erfordern zudem den großangelegten Neubau von Kindertagesstätten. Über 11 Millionen Euro werden wir alleine in diesem Jahr dafür ausgeben.

Eltern und Familien sollen auch weiterhin ein bedarfsdeckendes Angebot in höchster Qualität erhalten.

Unsere Bemühungen gelten aber nicht nur unseren Kindern, jungen Eltern und Familien!

Wir kümmern uns auch um ältere Menschen, Singles und Personen mit geringeren Einkommen.

Denn die Stadtgesellschaft in ihren weniger gut situierten Teilen hat einen besonderen Anspruch auf unsere Aufmerksamkeit.

Dazu gehört insbesondere die Frage des bezahlbaren Wohnraums. Wie in vielen Großstädten: Hoher Zuzug treibt die Preise. Einzig wirksames Mittel:

„Bauen, bauen und nochmals bauen!“ Nur das entspannt die Mieten!

Mit der Ausweisung neuer Baugebiete schaffen wir die Grundvoraussetzungen! 2017 wurden Baugebiete und Bebauungspläne für 2.500 bis

3.000 Einwohner fertiggestellt. 2018 geht es mit der Baulandausweisung unvermindert weiter! Alleine 2017 wurden 1.400 Baugenehmigungen erteilt. Unsere Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft, die GWG, schafft im Sonderbauprogramm derzeit zusätzlich 1.800 neue Sozialwohnungen bis 2020 und investiert hierfür über 424 Millionen Euro.

Über 400 neue Wohnungen sind bereits fertiggestellt, für 770 weitere haben die Bauarbeiten 2017 begonnen oder stehen 2018 unmittelbar bevor. 600 Wohnungen sind in konkreter Planung.

Das sind rund 125.000 Quadratmeter zusätzlicher sozialer Wohnraum! 17,5 Fußballfelder!

Jede zehnte Ingolstädter Wohnung gehört dann der GWG!

Wenn man dann noch betrachtet, dass die Stadt allein 2018 fast 38 Millionen Euro für den Grunderwerb bereithält – für Grundstücke also, auf die unsere Bürger wortwörtlich dann bauen können – kommt man nicht umhin zu konstatieren, dass unser Stadtrat seinen Teil für ausreichenden bezahlbaren Wohnraum leistet.

Im Bereich des Straßenbaus arbeiten Stadtrat und Stadtverwaltung ebenfalls an großen Maßnahmen, wie

-der Ostumgehung Etting,

-dem Ausbau des Autobahn-Anschlusses IN-Süd

-oder dem Schneller Weg.

Bis 2021 investieren wir 90 Millionen Euro für Straßen-, Rad-und Fußwege.

Und auch im Süden unserer Stadt tut sich nun hinsichtlich der Verkehrsentlastung einiges: Für das Südkreuz – die viel befahrene Straßenkreuzung an Haunwöhrer Straße, Münchener Straße und Südliche Ringstraße mit Abbiegebeziehungen in den Süden aber auch zur Autobahn, zum Norden und in die Altstadt – sind Voruntersuchungen eingeleitet, um die Menschen im Berufsverkehr zu entlasten.

Mitte des nächsten Jahrzehnts soll hier durch Unterführungen der Verkehr wieder besser fließen.

Und die Ortsumgehung Unsernherrn ist dank der Bemühungen unseres Bundestagsabgeordneten Reinhard Brandl endlich auch wieder im Bundesverkehrswegeplan.

Doch um die Verkehrslage weiter zu entspannen, konzentrieren wir uns keineswegs nur auf den Straßenbau! Wie Sie wissen, setzen wir in unserem Verkehrsentwicklungsplan ganz bewusst auch auf die Fahrrad-Infrastruktur.

Oder nehmen Sie den Gemeinschafts-Tarif oder den neuen Bahnhalt Ingolstadt-Audi, der ein ganz neues Kapitel für den ÖPNV in Ingolstadt aufschlagen wird.

Bereits im Frühjahr werden wir hier den Spatenstich machen. Ende nächsten Jahres ist die Einweihung! Ab 2020 soll damit auch die Regionalbahn auf bestehenden Schienen Wirklichkeit werden.

Auf dem Gießereigelände errichtet die IFG das CongressCentrum für über 40 Millionen Euro. Eine Spezialtiefbaufirma treibt derzeit Bohrpfähle in den Boden. Im Frühjahr beginnen die Arbeiten an der Bodenplatte. 2021 stehen uns dann dort Säle für 1.250 Personen, 600 Personen, 300 Personen und kleinere Tagungs-und Konferenzräume zur Verfügung. Auch den Ingolstädter Unternehmen, Vereinen und Organisationen! Neubauten, meine sehr geehrten Damen und Herren, sind wichtig.

Aber mindestens genauso wichtig ist es, unsere historischen Gebäude zu nutzen und dabei Tradition und Moderne zu verknüpfen.

Parallel sanieren wir derzeit drei historische Gebäude:

das Georgianum, das Kavalier Dallwigk und die Gießereihalle für insgesamt 65 Millionen Euro.

Mit deren neuen Nutzungen fördern wir gleichzeitig Kunst, Kultur, Wissenschaft und Zukunftstechnologie:

  • das Georgianum für das Ethik-Institut, das Haus des Reinen Bieres und Veranstaltungssaal in der ehemaligen christlichen Kirche „Peter und Paul“. · das Kavalier Dallwigk für das Digitale Gründerzentrum und die Wissenschaft, und · die Kanonengießereihalle für das Museum für konkrete Kunst und Design. Meine sehr geehrten Damen und Herren,

ich will 2018 dazu nutzten, mich beim Freistaat auch für die Sanierung der leerstehenden Roßmühle einzusetzen.

Sie gehört dem Freistaat und ließe sich nach ihrer Sanierung bestens für Zwecke der Technischen Hochschule nutzen.

Damit könnten wir vier wichtige Gebäude aus vier wichtigen Epochen unserer Stadtgeschichte sanieren: 1. Die Roßmühle, als ehemals herzogliche Mühle am Neuen Schloss, erinnert an die Epoche der Herzogszeit (1392-1447) 2. Das Georganium steht für die Epoche der Landesuniversität (1472-1800) 3. Das Dallwigk verkörpert die Epoche der königlichen Landesfestung (1828-1937) 4. Die Gießereihalle steht wie kaum ein anderes Objekt für die Industrialisierung unserer Heimatstadt (ab 19. Jhd.). Auch unsere einst so stolze Stadtmauer muss wieder mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. Einst wurden wir ja die „hunderttürmige Stadt“ genannt -„ad centum turres“, ein Begriff aus dem 16. Jahrhundert.

Wir verdanken diesen Beinamen den markanten Türmen unserer Stadtmauer. Manche tragen noch Zinnen, andere inzwischen ein Flachdach, ein Schrägdach oder ein Stufendach.

Wir wollen den Türmen wieder ihr ursprüngliches, historisches Aussehen zurückgeben.

Dort, wo die Türme einmal zinnenbewehrt waren und diese Zinnen im Lauf der Zeit verloren gegangen oder nicht mehr sichtbar sind, wäre es schön, sie wieder in ihren Urzustand zu versetzen. Dafür wollen wir zusätzliche Mittel aus dem kommunalen Förderprogramm für Sanierungen in der Altstadt zur Verfügung stellen. Im Sommer will das Planungsreferat hierzu einen Vorschlag unterbreiten.

Die Wiederherstellung kann freilich nicht von heute auf morgen geschehen und setzt auch ein Mitwirken der fast ausschließlich privaten Eigentümer voraus. Die Förderung soll aber auch ein Konzept für die weitere Nutzung und die Instandsetzung des städtischen Turms an der Münzbergstraße beinhalten.

Vorbereitend für alle Maßnahmen haben Architektur-Studenten der TU München den Bestand der Türme aufgenommen und Vorschläge erarbeitet. Die Ergebnisse dieser wissenschaftlichen Arbeit werden ab Ende Januar in einer Ausstellung im Kreuztor vorgestellt.

Übrigens: Das Kreuztor – selbst Teil der Stadtmauer – erstrahlt seit vergangenem Jahr dank einer besonderen Beleuchtung in neuem Licht. Hierfür gebührt ein ganz besonderer Dank den Mitgliedern des Fördervereins.

Um der Stadt Ingolstadt eine noch größere überregionale Aufmerksamkeit zu verleihen, möchte ich unsere historischen Bauten nach und nach auch im Internet durch Bilder, Beschreibungen und Erläuterungen mit Hintergründen präsentieren. Begonnen wurde mit den 100 Türmen.

Unsere eigene Geschichte zu befördern, sie stärker ins Bewusstsein zu rufen, ist Grundlage jeglicher Identität und Heimatverbundenheit.

Für das Georgianum arbeiten wir beispielsweise an einem Konzept, wie die großartige Geistesgeschichte der Universität aber auch die christliche Geschichte den Besuchern nahegebracht werden kann: Ingolstädter Buchdruck, Universitätsgeschichte, Reformation und Gegenreformation aber auch Brau-Kunst!

Auch bei der Umgestaltung der Fußgängerzone geben wir ein klares Bekenntnis zu unserer Heimatstadt ab: 70 historische Wegmarken und Jahreszahlen werden als „Fußnoten zur Stadtgeschichte“ in Bronzetafeln in den Boden der neuen Fußgängerzone eingelassen. Durch die Öffnung des Feldkirchner Tors am 6. Juli 2018, den Umbau von Hochschul-und Gießereiplatz und die Neugestaltung der Roßmühlstraße wird unsere Fußgängerzone großzügig ausgeweitet und eine verkehrsberuhigte Verbindung zum Gießereiareal geschaffen.

Wir stärken ihre Aufenthaltsqualität und die Innenstadt damit nachhaltig. In zwölf Wochen geht es los.

Unabhängig davon konnten bereits heute die Leerstände um 40 Prozent reduziert werden. Geschäfte kommen inzwischen wieder aus der Peripherie in die Innenstadt und die Nachfrage nach größeren Gewerbeflächen in der Innenstadt steigt.

Unsere Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung greifen also!

Wir bauen vom Westen der Fußgängerzone bis zum Dallwigk – die wohl längste Baustelle in der Geschichte unserer Heimatstadt!

Ziemlich genau einen Kilometer lang!

Wir planen überdies die Landesgartenschau 2020 mit großem See und Wasserspielplatz für rund 21 Millionen Euro und geben ihr nun mit dem Leitthema „Nachhaltigkeit“ eine besondere inhaltliche Ausrichtung. Hierbei arbeiten wir eng mit dem neu gegründeten Ingolstädter Institut für angewandte Nachhaltigkeit INAS, von Reinhard Büchl zusammen.

Und bei Etting wird mittelfristig mit der Erweiterung des Max-Emanuel-Parks eine große Parkanlage geschaffen. Die beiden Donau-Bereiche, die bereits in Beschlusslage sind und die Donaubühne kommen ebenfalls hinzu. Ingolstadt wird dann drei große Parkanlagen und ein aufgewertetes Donauufer haben. Wir bieten unseren Bürgern damit vielfältige Möglichkeiten zur Naherholung und innerstädtischen Freizeitgestaltung.

Größtes Projekt im kulturellen Bereich sind – neben der Errichtung des Museums für Konkrete Kunst und Design in der historischen Kanonengießereihalle – derzeit die Kammerspiele. Unser Theater wird schon 2021 eine phänomenale Aufwertung durch einen südlichen Anbau erfahren, den der Stadtrat mit 30 Millionen Euro gesichert hat.

Meine sehr verehrten Gäste,

im Reigen der zahlreichen Baumaßnahmen in Ingolstadt geht ein echtes Megaprojekt aber fast unter. Schon seit einiger Zeit unterziehen wir unser Klinikum einer Generalsanierung – und das unter laufendem Betrieb!

Inzwischen sind ein neuer OP-Trakt, der Entbindungsbereich mit vier Kreißsälen und die Neonatologie fertiggestellt.

Das Großprojekt wird in Etappen umgesetzt und noch einige Jahre dauern, doch die Verbesserungen für Mitarbeiter und Patienten sind es uns wert, für das Schwerpunkt-Krankenhaus über die Jahre rund 320 Millionen Euro zu investieren. Denn auch im Bereich der Gesundheit wollen wir unseren Bürgerinnen und Bürgern die bestmögliche Versorgung und anerkannte Spitzenmedizin bieten! Meine sehr geehrten Damen und Herren,

mit all diesen Projekten erreichen wir eine Investitionssumme von über einer Milliarde Euro, die wir in Soziales, Gesundheit, Bildung und Infrastruktur, Kunst und Kultur investieren.

Damit wir aber auch stolz sein können auf unsere Sportstätten, legt der Stadtrat 2018 ein eigenes Sanierungsprogramm für die Bezirkssportanlagen auf.

Es wird eine Bestandsaufnahme erfolgen, diese dann in Beschlusslage gebracht und ab 2019 – nach Planungen und Vergaben – sukzessive in Etappen abgearbeitet.

Wichtig ist dabei aber, dass wir auch die Sport-Förder-Richtlinien der Stadt in Richtung Inklusion öffnen. Es ist einfach nicht in Ordnung, wenn wir Sportstätten der Stadt, Sportstätten von Vereinen haben, die auch heute noch nicht barrierefrei sind. Der Stadtrat sollte daher auch die Sport-Förder-Richtlinien der Stadt Ingolstadt ändern, um alle Sportvereine bei Investitionen für Inklusion zu unterstützen.

Wir können alle dankbar sein, zu dieser Zeit, in dieser Stadt leben zu können. Ingolstadt und seine Zukunft gestalten zu dürfen und dazu glücklicherweise auch die nötigen finanziellen Mittel zu haben.

Wie schnell es anders gehen kann, hat die Diesel-Krise gezeigt!

Gerade in schwierigen Situationen hat es sich aber bewährt, dass wir in Ingolstadt nie übermütig geworden sind, nie über unsere finanziellen Verhältnisse gelebt haben. Mit bürgerlicher Vernunft haben Bürgermeister Albert Wittmann und der Stadtrat solide geplant und nüchtern gerechnet. Wir schultern das städtische Investitionsprogramm ohne einen Euro Neuverschuldung.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

es war bereits die Rede von verschiedenen Epochen, die unsere Stadt in der Vergangenheit geprägt haben.

Eine ganz besondere akademische Blütezeit begann 1472, als Ingolstadt für drei Jahrhunderte Sitz der Ersten Landesuniversität wurde.

Mit namhaften Gelehrten wurden etliche Kapitel europäischer Geistesgeschichte geschrieben – Ingolstadt war das akademische Zentrum Bayerns.

Die Verlagerung unserer Universität im Jahr 1800 nach Landshut setzte dem ein jähes Ende.

Es blieb nicht nur eine akademische Lücke, sondern eine brennende Wunde der Geschichte unserer Heimatstadt.

  • Eine brennende Wunde in unserem Gedächtnis. • Eine brennende Wunde, der einst führenden Wissenschaftsstadt. • Eine Wunde, in den Chancen, die unsere Heimatstadt gehabt hätte und die • erst mit der Ansiedlung der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät und der Gründung der heutigen Technischen Hochschule wieder gelindert werden konnte. Diese Wunde, dass Ingolstadt nicht mehr Universitätsstadt ist, wird durch die beginnende Kooperation zwischen der Technischen Hochschule und der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Katholischen Universität weiter geschlossen.

Sehr geehrter Herr Präsident Professor Schober, sehr geehrter Herr Vizepräsident Professor Hogreve: Wir begrüßen Ihre Bemühungen dazu sehr!

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

wie Sie alle wissen, streben wir bis 2030 eine Verdoppelung der Studierendenzahlen auf 10.000 an. Beginnend vom Studienjahr 2019/2020 hoffen wir bis 2030 den Zuschlag für weitere 5.000 Studierende für die Region zu bekommen.

Damit soll die Etablierung zukunftsweisender Studiengänge einhergehen, vor allem in jenen Feldern, die durch die Digitalisierung besonderen Herausforderungen gegenüberstehen.

1.) Unsere Unternehmen haben einen anhaltend hohen Fachkräftebedarf 2.) und unsere jungen Erwachsenen wollen attraktive Bildungsmöglichkeiten in der Heimatstadt

Ingolstadt soll nicht länger akademischer Bildungsimporteur sein. Und vielleicht sind wir einst wieder Universitätsstadt.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

unsere Bundekanzlerin Angela Merkel sagte in ihrer Neujahrsansprache:

„Die Welt wartet nicht auf uns!“. Wir stehen an einem epochalen Scheideweg! An der unmittelbaren Schwelle nie geahnter Möglichkeiten. Wir erwarten einen Aufbruch in ein neues Zeitalter.

Ein Zeitalter,

-welches Fluch und Segen zugleich bedeuten kann.

-welches in seiner Wucht, Umwälzung und Geschwindigkeit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert in nichts nachsteht, sondern alle damaligen Auswirkungen weit übertrifft.

Ich spreche von den tiefgreifenden Auswirkungen der Digitalisierung und digitalen Transformation.

Als 1937 – vor 80 Jahren – der deutsche Ingenieur Konrad Zuse mit seinem Z1 den ersten Computer vorstellte, begann eine Entwicklung, die dazu geführt hat, dass Wissenschaftler inzwischen von einer nahenden „Digitalen Singularität“ sprechen. Einen Zeitpunkt in naher Zukunft, wo Computer mittels künstlicher Intelligenz schneller als das menschliche Gehirn sein werden – und sich dann rasant selbst verbessern und damit den technischen und wissenschaftlichen Fortschritt in nie gedachtem Ausmaß beschleunigen.

Die aktuelle Apple Smart-Watch hat eine doppelt so hohe Rechenleistung, wie der leistungsstärkste Supercomputer des Jahres 1985 – und dies am Handgelenk. (//www.com-magazin.de/bilderstrecke/pcs-smartphones-co.-imleistungsvergleich-944682.html?page=1)

Künstliche Intelligenz spielt heute besser Schach als die weltbesten Spieler, besser GO – das viel komplexere chinesische Brettspiel –, entdeckt schneller ferne Planeten und Sterne, ermöglicht maschinelle Spracherkennung und -übersetzung in Echt-Zeit! Und Künstliche Intelligenz sagt zuverlässig Ergebnisse von US-Wahlen voraus (//t3n.de/news/donald-trump-ki-mogia-764856/).

Bereits in wenigen Jahren wird künstliche Intelligenz bei Operationen am menschlichen Körper zum Einsatz kommen oder unsere Autos durch unsere Stadt lenken.

Firmen wie Boston Dynamic, Honda, Fujitsu, Sony haben marktreife humanoide Roboter für unterschiedliche Einsatzbereiche auf den Markt gebracht. Ein gutes Dutzend deutscher Universitäten hat eigene Forschungsabteilungen für solche zweibeinigen Roboter eingerichtet.

Und BUND, LAND und EU haben so viele Forschungsmilliarden für Digitalisierung ausgelobt, wie noch nie zuvor für irgendein anderes Forschungsgebiet.

Quanten-Computer erleben erste Echt-Anwendungen und simulieren in Echtzeit chemische Moleküle, können höchst-komplexe Wetter-, Verkehrs-und Finanzmodelle berechnen und entschlüsseln einst für unknackbar gehaltene Verschlüsselungssysteme.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

diese wenigen Beispiele zeigen eines:

Es geht darum, dass wir jetzt, dass wir schnell die Weichen stellen müssen, wenn wir nicht abermals einen Wettlauf um modernste Forschungstransformation verlieren wollen.

Der Spiegel nannte Deutschland 2009 einmal spöttisch „Exportweltmeister der Ideen.“ (//www.spiegel.de/einestages/exportweltmeister-fuer-ideen-a-947875.html) Er umschrieb mit dieser kurzen Botschaft die Tatsache, dass viele deutsche Ideen und Erfindungen, dass deutsche Forschungs-und Ingenieurskunst erst im Ausland wirklich umgesetzt wurde. Die deutsche Nachkriegsgeschichte sei voll von übersehenen Möglichkeiten.

Deutschland habe zwar die höchste Innovationsintensität und Innovationserfolge, zu Verkaufsschlagern werden sie aber andernorts:

-Videorekorder (Funkausstellung 1961; Loewe Optacord 500)

-Walkmen (Aachener Andreas Pavel, 1977, Sony)

-LCD-Flachbildschirme (Fa. Merck, Produktion Asien)

-Batterietechnik

-Transrapidtechnik

-Raketentechnik

-etc. etc.

Bei all diesen Zukunftsthemen waren wir führend, haben unseren Führungsanspruch aber aufgegeben oder leichtsinnig verspielt!

Die von uns entwickelten Technologien wurden andernorts umgesetzt, mit Arbeitsplätzen, Forschungsplätzen, Wohlstand und Lebensqualität.

Heute sind wir führender Standort in Sachen digitaler Mobilität. Sehr geehrter Herr Göbl, mit der AUDI AG, die mit dem neuen A8 als einziger Automobilhersteller weltweit, Level-3-autonomes Fahren beherrscht. Mit Airbus, sehr geehrter Herr Köcher, die autonome Drohnen und Luftfahrzeuge sowie Raketentechnik bauen.

Mit vielen Zulieferern und …

mit der THI, deren Schwerpunkte eben diese Fachausrichtungen haben und ausgebaut bekommen. Aber: Andere weltweit agierende Firmen holen deutlich auf. Insbesondere diejenigen, die aus der digitalen Branche stammen: Apple, Google, Amazon, Space X, Tesla usw. „Die Welt wartet nicht auf uns!“

Deshalb müssen wir jetzt den Schritt gehen und einen mutigen, aber sehr konsequenten Grundstein für den digitalen Wandel in der Stadt legen! Wir müssen kooperieren!

Wir Ingolstädter haben schon immer Eigeninitiative bewiesen und den Wirtschaftswandel aktiv mitbegleitet (Stichwort: GVZ, EGZ, DGZ, City-freiraum). Das war und ist unsere Stärke – gerade gegenüber anderen Standorten.

Damit unsere Kinder und Enkel auch in Zukunft diese Standort-und Wettbewerbsvorteile genießen können, müssen wir das Thema Digitalisierung aktiv und konsequent aufgreifen und umsetzen.

Digitalisierung ist dabei nicht ein einzelnes Projekt, das „mal schnell“ abgearbeitet werden kann. Digitalisierung wird uns über Jahrzehnte begleiten. Sie betrifft die Stadtverwaltung, die Tochterunternehmen, die großen, die mittelständischen und kleinen Firmen in unserer Heimatstadt, die Schulen und Kultureinrichtungen sowie Verkehr, Wohnen und Wissenschaft. Die städtische Gesellschaft in ihrer gesamten Breite.

Wir brauchen daher ein schlüssiges, ganzheitliches Konzept, das sämtliche Arbeits-und Lebensbereiche – von Wohnen, Infrastruktur, Bildung und Gesundheit bis hin zur Kultur und Freizeitgestaltung – abdeckt.

Mit einer Studie „Ingolstadt digital 20|25“ wollen wir beginnen unsere konkreten Chancen und Möglichkeiten herausfinden. Wir müssen die Digitalisierung dabei als tiefgreifenden Strukturwandel begreifen und voll und ganz hinter der tatkräftigen Förderung der Digitalisierung unserer Heimatstadt stehen!

Wir müssen uns vornehmen, führender digitaler Standort in Sachen Mobilität zu bleiben. Hierzu gehört aber auch der Anspruch, dass wir

-HighTech-Standort in Sachen „digitaler Bildung“, von der Kita bis zur Hochschule sind, -dass Ingolstadt herausragender Standort in Sachen digitale Forschung wird. -dass unsere Heimatstadt führender Standort für Symposien zur Digitalität wird!

Hierfür brauchen wir die modernste digitale Infrastruktur, müssen neue Unternehmen ansiedeln und ausreichend Fachkräfte am Standort ausbilden, anwerben und halten können – und wir brauchen Kreativwirtschaft.

Neben der Schaffung eines DigitalisierungsVerantwortlichen bei der Stadt Ingolstadt, dem Vollausbau der Glasfaser-Infrastruktur bis 2021 und der Gestaltung gezielter Ansiedelungs-und Wirtschaftförderprogramme für junge digitale Unternehmen möchte ich einen für Städte bislang eher außergewöhnlichen Schritt gehen:

Ich werde in diesem Monat noch dem Stadtrat die Gründung einer Wis-senschafts-Stiftung vorschlagen. Eine Stiftung, die dann mit Millionen-Beträgen ausgestattet werden soll und anwendungsnahe wissenschaftliche Forschungsleistung am Standort Ingolstadt und den Transfer in forschungsnahe Unternehmensgründungen unterstützen soll: mit Stipendien, mit Gründerprogrammen, mit Forschungspreisen und allem, was dazu nötig ist. Ingolstadt soll sich zu einem Zentrum für digitale Forschung und Existenzgründung entwickeln: ausgehend von der digitalen Mobilität, aber gerne auch in vielen anderen digitalen Lebens-und Forschungsbereichen.

Diese Forschungs-und Gründungsstipendien sollen durch einen Rat an hochrangigen Wissenschaftlern der Technischen Hochschule und der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Katholischen Universität strukturiert, ausgerichtet und vergeben werden.

Diesem „Ingolstädter Wissenschafts-Rat“ sollen auch wissenschaftliche Forschungseinrichtungen wie „Frauenhofer“, „Max-Planck“ und andere beitreten können.

Nachhaltigkeit, saubere Umwelt, effiziente Ressourcenverwendung, die Lösung komplexer Probleme sollen damit auch von Ingolstadt aus, einen Schub erhalten und Ingolstadt soll sich auch damit überregional einen Namen machen.

Ich möchte aber noch mehr: Zusammen mit unserem Kulturreferenten möchte ich einen schlagkräftigen Förderverein für digitale Kunst und Kultur errichten. Kein Förderverein, der einfach mal ein bisschen Geld einwirbt und dann mit Gießkannenprinzip an Künstler im digitalen Bereich ausschüttet.

Ein Förder-Verein der die Aufgabe bekommt, eine eigene „Ingolstädter Kunst-und Kulturschule im Digitalen“ zu entwickeln.

Unsere Heimatstadt ist noch zu klein für die spontane, kultur-szene-getriebene Entwicklung einer eigenen Kunst-Schule. Kunst-und Kultur-Schulen wie die „Wiener Schule“, die „Berliner Schule“, die „Neue Frankfurter Schule“ können sich hier nur schwer eigenständig entwickeln. Daher bedarf es einer kraftvollen, geordneten StrukturBasis eines Förder-Vereines, um digitale Kunst und Kultur in allen ihren Facetten: digitale Bild-Kunst, digitale Musik und digitale Poesie so zu fördern, dass wir vielleicht in ein paar Jahren einmal mit Stolz auf eine „Ingolstädter Schule“ verweisen können.

Dieser Förderverein für digitale Kunst und Kultur soll die nüchterne digitale Wissenschaft und die kraftvolle digitale Wirtschaft mit Herz und Seele ergänzen.

Natürlich, meine sehr geehrten Damen und Herren,

brauchen wir auch digitale Teilhabe und Bürgerbeteiligung, müssen die Daten der Bevölkerung schützen und die Menschen mitnehmen.

Denn um Ängste zu nehmen, muss man das Verstehen ermöglichen!

Ja, uns steht eine Mammutaufgabe bevor! Aber für ein zukunftsfähiges Ingolstadt sollten wir gemeinsam diese Herausforderung annehmen … und schnell angehen!

Wir blicken positiv in die Zukunft unserer Heimatstadt. Unser Glas ist weder halb leer, noch halb voll – es ist voll! Wir können also aus dem Vollen schöpfen!

Und ich danke allen 137.000 Bürgerinnen und Bürgern, unseren Freiwilligen und Ehrenamtlichen, den Unternehmen, den Gewerkschaften, den Kirchen, den Vereinen, Verbänden und Organisationen, die sich in unserer Stadt in so großartiger Weise engagieren und unsere Stadt bereichern!

Sie beweisen täglich, dass unsere Stadt es wert ist, sich für sie einzusetzen und sie zu gestalten. Eine Dynamik, für die man nur dankbar sein kann und die geradezu unerwartet und unerwartbar ist, nach den zurückliegenden drei Problem-Jahren mit Flüchtlingskrise, Haushaltskrise und Klinikums-Thematik.

Diese Dynamik im Wandel hat auch vor dem Stadtrat nicht Halt gemacht: 10 von 50 Stadträten haben sich eine neue politische Heimat gesucht.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

wissen Sie, was das größte Risiko unserer Zeit ist?

1) Es ist nicht, dass wir hungern müssen. 2) Es ist nicht die Bedrohung durch Epidemien oder Krieg. 3) Es ist nicht, dass wir unseren Kindern keine ausreichende Bildung ermöglichen können. Das größte Risiko unserer Zeit ist, dass wir uns einrichten in dem, was wir erreicht haben. In Bequemlichkeit und Trägheit.

Dass wir denken, dass das was wir bis heute geschafft haben, auch morgen noch ausreichen wird für ein ähnlich qualitätsvolles Leben, für einen Wohlstand wie heute.

Dass wir denken, wir haben genügend Zeit um uns anzupassen, und andere sind langsamer als wir.

Dabei vergessen wir, dass der disruptive Wandel wie kein anderes Element zur Geschichte Ingolstadts gehört.

Waren wir zunächst eine agrarische Gesellschaft bis Anfang des 19. Jahrhunderts, wurden wir mit Grundsteinlegung für die Landesfestung 1827 durch König Ludwig den I. über Nacht zum herausragenden Militärstandort. Danach wurden wir kurzfristig Petrochemie-Standort, dann weltweit agierender Industriestandort und nun müssen wir uns der Digitalisierung mit ganzer Kraft und Leidenschaft zuwenden!

Die Welt wartet nicht auf uns!

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

es gibt ein deutsches online-Partner-Vermittlungsportal. Dieses wirbt damit, dass sich alle 11 Minuten ein Beitrag-zahlender Single verliebt!

Nun, abgesehen davon, dass es viel schlauer wäre, wenn sich immer gleich zwei verlieben würden, bedeutet dies bei etwa 5 Millionen Mitgliedern, dass pro Generation 80 Prozent leer ausgehen.

Da sind sie offline sicher erfolgreicher – und ich rate allen, die eher zum Zuge kommen wollen, zu einem Besuch im schönen Ingolstadt!

Denn, meine sehr verehrten Gäste, unsere Pärchen haben Zeit und Muße! Und sie bekommen, so viele Kinder, wie noch nie zuvor in unserer Stadtgeschichte.

626 Eheschließungen und 2.721 Geburten im vergangenen Jahr – historischer Höchststand.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

Sie sehen, unserem Ingolstadt geht es gut. Es blickt kinderreich, partner-reich und zuversichtlich in die Zukunft.

Ich wünsche Ihnen allen für 2018 von Herzen alles Gute, Glück und Gesundheit! Mögen alle Ihre gefassten Vorsätze und Wünsche 2018 in Erfüllung gehen – bis auf einen, damit Sie immer etwas haben, wonach Sie streben können! Herzlichen Dank!

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*